4. November 1935
Ich war sehr traurig, daß der von Ihnen erwähnte Lehrer nicht jene Duldsamkeit und Weitsicht aufbringt, die solch einem großen Geist ziemt und von seinen Schülern erwartet wird. Ich erwähne das, weil mir zu Ohren gekommen ist, daß dieser Lehrer seinen Schülern verbietet, die Übersetzungen der Bücher der AGNI YOGA-Serie zu lesen und ihnen überhaupt untersagt, über die BÜCHER DER LEBENDIGEN ETHIK etwas zu schreiben. Ebenso seltsam ist seine unsinnige Bemerkung, daß das Buch AGNI YOGA gefährlich sei! Ich möchte wissen, welche Gefahr dieser Lehrer und auch ein anderer, der früher davon sprach, in diesem Buche sehen? Es scheint, daß diese Lehrer ihre Intoleranz noch nicht ablegten; vielleicht war auch ein gewisser Neid dabei. Aber laßt sie ziehen. Jeder wählt und baut seinen eigenen Pfad. Und nur die Zeit, der große Läuterer, wird zeigen, wer recht hat.
Da ich des öfteren Briefe erhalte in denen Menschen fragen, welchem gegenwärtigen geistigen Lehrer sie folgen sollen und ob es möglich wäre, daß Anhänger, sagen wir von Peter Donow oder Krishnamurti sich der Lehre der LEBENDIGEN ETHIK anschließen könnten, so meine ich, daß es von Nutzen wäre, Ihnen meine Antwort an einen dieser Fragesteller zu zitieren:
Wahrlich, die Wege sind verschieden: der eine ist leichter und länger, der andere schwieriger, aber kürzer. Freiheit des Glaubens ist die erste Regel jeder wahren Lehre. Spricht daher eine Lehre von der Verbesserung des Lebens und der Selbstvervollkommnung, so ist alles gut und schön - möge jede solche Lehre ihre Anhänger haben. Aber warum sollten sie gewaltsam auf die eigene Stufe gezogen werden? Wenn sogar schöne Blumen nach ihren okkulten Eigenschaften ausgewählt und gepflanzt werden sollten, weil sie andernfalls einander vernichten; wenn sogar ein bunter Blumenstrauß, ohne diese Kenntnis, explosiv werden und in unseren Händen Krankheiten auslösen kann; wie viel mehr sollte dies bei Menschen beachtet werden! Und wie vorsichtig sollten sie vorgehen, wenn sie sich der Lehre nähern und Gruppen bilden!
Geistige Einheit bedeutet vor allem Duldung vieler und verschiedener Bewußtseinsgrade, zwingt aber niemandem etwas auf. Der Wunsch nach jeglicher Einebnung ist bereits ein solches Aufdrängen. In allem sollte man das Beispiel der Natur zugrunde legen, denn die Natur umfaßt alles, führt aber nur Verwandtes zusammen - Harmonisches. Laßt uns daher diese Lebensäußerung in ihrer ganzen Vielfältigkeit annehmen, denn darin liegt die ganze Kraft und Schönheit. Unsere wahre Stute enthüllt daher, was unserem Herzen am nächsten steht. Die Zeit wird kommen, wo unser Geist die nächste Stufe anzeigt. Mein Rat ist, keine künstliche Nivellierung herbeizuführen, sondern wohlwollende Duldsamkeit zu üben und aufrichtig dem zu folgen, was einem nahesteht.
1. Auf der Astralebene gibt es viele, die die Großen Lehrer nachahmen, und diese unverantwortlichen Geister führen viele Neophyten in die Irre. Auch muß man daran denken, daß die Großen Lehrer weder zu Spiritismus aufmuntern noch zu Magie, sondern stets auf die Gefahr solcher Praktiken hinweisen. Es gibt zur Zeit so viele Menschen, die inbrünstig, und ich möchte sagen, sogar selbstaufopfernd, in den Fängen der Finsteren arbeiten und oft bewußt oder unbewußt die schwärzeste Magie anwenden. Aus den BÜCHERN DER LEBENDIGEN ETHIK können Sie entnehmen, wie die Lehrer vor Magie warnen und welch harte Ausdrücke sie gegen Mediumismus und alle gewaltsamen mechanischen Mittel zum Öffnen der Zentren anwenden, die von den unverantwortlichen pseudo-okkulten Schulen empfohlen werden. Wo das Wort des Großen Lehrers ertönt, kann es keine mechanischen Mittel oder magische Formeln geben.
Kann der Magie dort Raum gegeben werden, wo man nicht die Umwandlung des inneren Menschen im Auge hat? Alle Lehren des Lichts befassen sich ausschließlich mit dem inneren Menschen, dessen Sphäre das Gedankenreich und das Herz ist.
2. Die Versuche Ihres Freundes, Sie von allen Formen und Ritualen abzuhalten, sind unberechtigt; denn ist die Ausübung von rhythmischer Gymnastik, Tanz und Gesang nicht ebenfalls Ritual oder Zeremonie eigener Art? Die Menschen lieben es, dem gleichen Ding verschiedene Namen zu geben. Unbestritten, je höher das Bewußtsein, desto weniger bedarf es der irdischen Symbole: jedoch können wir nicht alle Formen gänzlich aufgeben; denn das Leben offenbart sich durch Formen, und eine Form löst die andere ab. Primär sind wir selbst Träger der Form, und in jeder Schöpfung, jeder Erscheinung und Tat sind wir durch die Form gebunden. Wir sollten daher nicht versuchen, Formen zu beseitigen, sondern sie lieber erneuern und vervollkommnen, sie den Forderungen der Zeit anpassen.
Und so haben Sie völlig recht, wenn Sie sagen, daß es vor allem in den Religionsformen Rituale gibt und daß sie niemals aufgegeben werden, sondern daß eine Form die andere ablösen soll. Indem wir Gott im Geist verehren, können wir nichtsdestoweniger im Herzen den Wunsch hegen, ihm die besten Ausdrucksformen unseres erhabenen Strebens darzubringen. Und werden diese Bestrebungen sich nicht in schönen und angepaßten Schöpfungen sowie Erscheinungen des menschlichen Geistes ausdrücken? Sicherlich, in Zukunft wird jede Form nach dem feurigen Wesen bewertet werden, das sie verkörpert. Seien Sie daher nicht beunruhigt und offenbaren Sie sich in der Art, wie es Ihnen Ihr Herz gebietet. Die Schönheit des Seins liegt in der Vielfalt seiner Erscheinungen. Laßt uns hoffen, daß jede neue Form schöner ist als die frühere.
3. Und weiter, man sollte daran denken, daß viele Personen behaupten, Schüler der Mahatmas zu sein; aber die Zahl echter Schüler ist gering. Ein Großer Lehrer wurde einst gefragt, ob er viele vertraute Schüler habe und er antwortete: Weniger als die Zahl der Finger einer Hand.
In der Tat, wie können sich die Meister, die für die Welt Wache halten und den größten kosmischen Kampf führen, mit der Aufnahme einer großen Schülerzahl belasten? Bedenken Sie den gegenwärtigen Bewußtseinszustand der Menschheit - dies würde eine unproduktive Vergeudung kostbarster Energie bedeuten, die für die Erhaltung des Gleichgewichts unseres Planeten so notwendig ist. Es gibt viele, die die Bücher der Lehre der Weißen Bruderschaft lesen, dem gewiesenen Pfad geistig folgen und sich dabei schon als Schüler dieses oder jenes von ihnen erwählten Großen Lehrers wähnen. Zum Teil haben sie recht, denn sind sie beständig bestrebt und bemühen sie sich vor allem, die Lehre im Leben anzuwenden, werden sie früher oder später, in diesem oder einem anderen Leben, den Pfad echter Jüngerschaft betreten. Aber fragen Sie sich selbst aufrichtig und ernsthaft - sind Ihnen viele solcher Schüler begegnet, die im Leben auch nur teilweise die Grundsätze der LEBENDIGEN ETHIK befolgen, wie sie es aus den Büchern der Lehre erfahren haben? Und kann man ohne völlige Anwendung der Lehre, oder besser gesagt, ohne selbstlose Heldentat im Leben eine engere Annäherung erhoffen? Denken Sie an die Last eines Lehrers, der die Verantwortung für seine Schüler übernimmt! Ich kann Ihnen sagen, daß die Last schrecklich ist! Wer mit den okkulten Gesetzen nicht vertraut ist, kann sich das Ausmaß dieser Spannung gar nicht vorstellen!
Allerdings sollte man nicht die Visionen der Psychiker als Hellsehen bezeichnen. Denn in diesen Visionen gibt es viel bewußte und noch mehr unbewußte Täuschung
undisziplinierter Psychiker. Das Gebiet des Psychismus ist so komplex, so furchtbar, und es birgt für irregeführte Adepten viele Überraschungen
Wie es in der Lehre heißt:
Ohne die Höhere Führung kann man in dieser Sphäre nicht sicher sein. Nur ein Schüler, der von den Großen Lehrern geführt wird, kann die Visionen unterscheiden. Um zu sehen und richtig zu begreifen, muß man das niedere Manas beherrschen lernen und darf seine Einmischung nicht zulassen. Es gibt viele Beispiele von Visionen, wo das höhere Manas die Wahrheit offenbarte, aber das Gefühl der Selbstsucht seinen niederen Aspekt hervorkehrte. Durch das Einmischen wurde nicht nur viel Eigenes beigemengt, sondern der ganze Sinn der offenbarten Wahrheit entstellt.
Ich möchte eine Seite aus der LEHRE anführen: Einem feurigen Geist wird die Fähigkeit verliehen, feine Energien wahrzunehmen. Nur das feurige Bewußtsein ist imstande, einen Strom feiner Energien zu leiten. Daher müssen die Berichte mit großer Unterscheidungskraft sehr genau geprüft werden. Weil die Menschen meinen, das Höchste auf niederer Ebene sehen zu können, sind die Bildnisse der Herrscher so entstellt worden. In der Tat, die Menschen meinen, das Höhere sollte dem Niederen dienen, aber sie erkennen nicht, daß nur das Verstehen des Dienens einem das Recht verleiht, ein offenbartes Glied der Kette zu werden. So ist es das entstellte Verstehen der Sendungen das Ergebnisse zeitigt, die den Raum verseuchen
Daher wollen Wir vor den Entstellungen und falschen Mitteilungen warnen. Aber was enthüllt ein Medium oder ein mit Imperil vergifteter Empfänger? Daher ist es notwendig, das profane menschliche Wirken zu läutern und diese Mitteilungen in Zukunft zu vernichten. In der feurigen Welt kann nur das feurige Bewußtsein ein wahrer Empfänger Unserer Sendungen sein.
Man wird fragen, warum Wir den falschen Quellen nicht Einhalt gebieten; warum Wir nicht jene entlarven, die die Sendungen entstellen? Würde man den Strom, in dessen Kielwasser die Menschheit voranschreitet, gewaltsam aufhalten, dann würde Fanatismus sich in Brutalität verwandeln. So fließt der üble freie Wille wie Lava und verschlingt auch jene, die sich gegen das Gute auflehnen, wie die Geschichte beweist. Gewaltmaßnahmen können für die Menschheit gewiß keinen rechtschaffenen Pfad bahnen. So können die feinen Energien nur von einem feurigen Bewußtsein aufgenommen werden. Daher ist Duldsamkeit wahrhaftig das Los des feurigen Bewußtseins. Allerdings sollte man immer läutern, wo immer es Anhäufungen von Unflätigkeit gibt, und das Los des feurigen Bewußtseins ist es, die Mitteilungen des Raumes zu läutern. Unter den angehäuften Seiten menschlicher Schriften wird man jene verderblichen Mitteilungen beachten müssen, die die Gehirne selbst gutgesinnter Menschen trübten. So sollte man auf dem Pfad zur Feurigen Welt die große Bedeutung der Wahrnehmungsfähigkeit höherer Energien und feinstofflicher Sendungen verstehen. (Feurige Welt III)
4. Der ganze Osten glaubt an das Kommen des Herrschers Maitreya, aber einige wissen, daß der Herrscher Maitreya jetzt in der Gestalt des Herrschers der Schambhala weilt. Sicher, Sein Kommen darf nicht als Erscheinung im Fleische verstanden werden, nach irdischen Bedingungen unter den Erdbewohnern. Die Lehre des Herrschers Maitreya wird sich über die ganze Welt verbreiten und das Neue Zeitalter, das Zeitalter des Erwachens des Geistes, verkünden, das auch das Zeitalter der Frau genannt wird.
Es befremdet zu hören, daß manche Menschen meinen, die Großen Lehrer wären wegen der BÜCHER DES AGNI YOGA in zwei Lager gespalten. Diese Meinung ist eine armselige irdische Vorstellung, denn die Lehrer, die der Hierarchie des Lichts angehören, können nie in zwei Lager aufgespalten sein. Dies ist nur der schwarzen Bruderschaft eigen, wogegen der Beschluß der Hierarchie des Lichts immer monolithisch ist. Daher besiegt auch das Licht die Finsternis.
Es ist wahr, die Beschäftigung mit Okkultismus auf die Art, wie sie die meisten verstehen - in der Durchführung mechanischer Übungen - ist sehr gefährlich. Aber der Pfad des Lichts, der Pfad selbstlosen Dienstes zum Wohle der Menschheit, Bereitschaft des Geistes, unablässige Bestrebung nach Vervollkommnung des inneren Menschen sowie treue Hingabe an das erwählte Ideal - dieser Pfad hat, obwohl er sehr schwierig ist, seine geistigen Freuden. Auf der letzten Stufe leert der Lichtträger unvermeidlich den Giftbecher, den Kelch des Verrats durch die Nahestehenden. So war es und so wird es sein. Je heller das Licht, um so dichter die Finsternis. Darüber hinaus hat jeder Lichtträger seinen Judas oder Devadatta - sei es ein treuloser König, wie im Falle St. Germain, oder die Coulombs und Soloviews im Falle Blawatsky. In der Geschichte jedes Lichtträgers gibt es eine unheilvolle Seite finsteren Verrats.
5. Jedes aufrichtige Anklopfen des Herzens wird gehört werden. Klopfen Sie daher an und seien Sie nicht niedergeschlagen, wenn die Antwort nicht sofort erfolgt. Die Antwort kommt immer unerwartet und meistens nicht in der Weise, wie von uns erhofft; dafür gibt es viele Gründe. Seien Sie daher wachsam und lernen Sie erkennen. Vervollkommnen Sie sich.
Ich heiße Ihren Wunsch, Ihre Freunde in die Lehre einzuweihen, willkommen. Wir nennen sie die LEHRE DER LEBENDIGEN ETHIK, denn unter dieser Bezeichnung nehmen sie die Menschen eher an. Infolge unverantwortlicher Interpreten der östlichen Lehren bringen die meisten Leser das Wort Yoga leider mit magischem oder schädlichem Fakirismus in Zusammenhang.
16. November 1935
Es wurde der Rat erteilt, das Buch mit folgenden Worten zu beenden: Geschrieben an der Schwelle vorbestimmter Frist. Sie können auch andeuten, daß die Neue Zeit naht, um die alte abzulösen und daß an dem Vorgang dieses Wechsels alle kosmischen Kräfte teilnehmen werden. Selbst bei geringer Voraussicht müßte der Mensch gewahren, wie sehr die Welt erbebt, wie alle Sphären in Vorbereitung für den räumlichen und irdischen Kampf angespannt sind. Selbst ein geringes Bewußtsein sollte den Aufbau erkennen, dem die Welt sich zuwendet. Selbst jene, die nicht gewillt sind zu verstehen, daß das Karma, das alle Pfade zu einer großen Erneuerung führt, unvermeidlich ist. Man kann sich wirklich nur wundern, wie sehr die Menschheit in selbst geschaffenen Illusionen verharrt.
Sicher, Weitsichtige sprechen vom Nahen des Weltenendes. Sie sprechen davon so, wie es ihnen in der Elementarschule gelehrt worden ist. Sie sind zu unbedeutend, um dafür getadelt zu werden, denn ihre Köpfe sind von Kindheit an mit den verderblichen Ideen vollgepfropft worden. Sie fühlen aber dennoch ein gewisses Ende von etwas. Obwohl nur trübe vernommen, erahnt ihr Geist dennoch eine Veränderung. Man nennt sie falsche Propheten, doch solch ein Urteil ist nicht gerecht, denn sie fühlen auf ihre Art das Ende einer veralteten Welt. Nur sind sie unfähig, die äußeren Zeichen zu erkennen. In der Tat, die Stunde ist nahe, wo nutzlose Hüllen fallen und die Welt des Lichts beginnt, sich in Freude zu verwandeln. Der wichtigste Vorgang kann sich sichtbar-unsichtbar vollziehen.
Werden Vorwarnungen gegeben, dann ist es leichter Ereignisse zu erkennen. Es ist bereits etwas geboren worden, aber die Menge ist mit Vergnügungen befaßt. Eine Explosion wird bereits vorbereitet, doch die Menge eilt auf die Rennbahnen. Alte Propheten wußten von vielen Veränderungen, die den Geschichtsschreibern nun klar erscheinen. Aber ihre Zeitgenossen vermochten jene, die vorausschauend waren, nur zu steinigen. Ist es nicht auch heute so? (Feurige Welt III)
Und jetzt zu Ihren Fragen. Ich möchte gerne einige Beifügungen geben zur siebenfältigen Konstitution des Menschen:
1. Der physische Körper.
2. Der Ätherkörper oder ätherische Doppelgänger (manchmal der niedere Astralkörper genannt). Viele der Phänomene bei spiritistischen Sitzungen geschehen mit Hilfe des ätherischen Doppelgängers des Mediums.
3. Prana - das Lebensprinzip, untrennbar von allen Erscheinungen des Kosmos.
4. Kama - die Tierseele (oder der höhere Astralkörper), durch den der Wunsch in zwei Aspekten zum Ausdruck kommt:
b) Kama-Rupa - Form (die niedere subjektive Form von mentalen und physischen Wünschen und Gedanken, oder der Denker in Tätigkeit).
5. Manas - das Selbstbewußtsein oder der Denker (höhere Intelligenz).
6. Budhi - Geistigkeit, die Geistseele, zum Unterschied zur menschlichen Tierseele; der Leiter durch den Atma sich offenbart.
7. Atma - Geist, feuriges Element oder Energie, die sich im ganzen Kosmos ausbreitet.
Doch jetzt, nachdem wir diese siebenfältige Unterteilung kennen, wollen wir die Praxis verallgemeinern, denn es ist immer notwendig zu verallgemeinern. Weisen Sie daher darauf hin, daß die sogenannten Prinzipien in uns (mit Ausnahme des physischen Körpers und des ätherischen Doppelgängers, die sich nach dem Tod auflösen) genaugenommen nur Aspekte oder Zustände unseres Bewußtseins sind. In der Tat, alle Unterteilungen in Geist, Seele, Manas - höheres und niederes, sind in Wirklichkeit nur verschiedene Eigenschaften ein und derselben Grundenergie, nämlich des Feuers, des Lebens oder des Bewußtseins, deren höchster Aspekt die psychische Energie ist. Um eine höhere Geistigkeit, also die Feurige Welt zu erlangen, müssen wir daher die Feuer unserer Nervenzentren bis zu ihrem siebenten Zustand umwandeln und vergeistigen. So ist die Feurige Welt die Welt vergeistigter Gefühle und geläuterten Bewußtseins. Nicht ein einziges menschliches Gefühl schwindet, es bleibt in der Feurigen Welt in seinem vergeistigen oder verfeinerten Zustand erhalten, es entspricht den höheren Anziehungen und Schwingungen. Der ganze Kosmos ist auf der siebenfältigen Grundlage aufgebaut; daher enthält jede Energie, jede Erscheinung in sich eine siebenfältige Abstufung der Spannung und Verfeinerung.
Und jetzt zu der Frage, die Sie so sehr interessiert - die Planetenkette des Mondes: Wie ich Ihnen bereits geschrieben habe, muß man unter Planetenkette einen bestimmten Planeten in verschiedenen Phasen seiner Entwicklung, begleitet von seinen unsichtbaren Sphären, verstehen. Alles in der Natur entwickelt sich nach dem ewigen Gesetz des siebenfältigen Prinzips. Daher hat jeder Planet, ähnlich wie beim Menschen, seine sieben Prinzipien oder sieben Sphären. Von diesen sieben Sphären sind die niedersten und materiellsten (in der irdischen Kette ist es unsere Erde) unserer Kenntnis völlig zugänglich, die anderen sechs hingegen liegen außerhalb ihrer und sind für das physische Auge unsichtbar. Und jede solcher Weltenketten ist eine sogenannte Verkörperung oder das Produkt (Kind-Nachkommenschaft) einer anderen, niederen und toten Kette. Diese sieben Sphären entsprechen den Prinzipien des Menschen. So ist unsere irdische Kette eine Verkörperung oder ein Abkömmling der älteren Mondkette.
Fig. 1 MONDKETTE Fig. 2 ERDKETTE
der Differentiation und Endlichkeit.
So war der Mond der vierte Globus (Sphäre in der Mondkette) der Reihe und auf demselben Wahrnehmungsplan wie unsere Erde
Ferner, wenn Globus A der neuen Kette fertig ist, dann inkarniert die erste Klasse oder Hierarchie der Monaden von der Mondkette auf ihm in dem niedersten Reich, und so weiter der Reihe nach. Das Resultat ist, daß nur die erste Klasse der Monaden den menschlichen Entwicklungszustand in der ersten Runde erreicht, während die zweite Klasse auf jedem Planeten (Globus-Sphäre), die später ankommt, nicht Zeit hat, diese Stufe zu erreichen. Somit erreichen die Monaden der Klasse 2 den Anfang der menschlichen Stufe erst in der zweiten Runde, und so fort bis hinauf zur Mitte der vierten Runde. Aber an diesem Punkt - und in dieser vierten Runde, in der der menschliche Zustand vollständig entwickelt wird - schließt sich das Tor zum Menschenreich; und von da an ist die Zahl der menschlichen Monaden, d. h. der Monaden auf der menschlichen Stufe der Entwicklung abgeschlossen. Denn die Monaden, die die menschliche Stufe bis zu diesem Augenblick nicht erreicht haben, werden sich wegen der Entwicklung der Menschheit selbst, so weit hinten finden, daß sie die menschliche Stufe erst am Schluß der siebenten und letzten Runde erreichen werden. Sie werden daher auf dieser Kette keine Menschen sein, sondern die Menschheit eines zukünftigen Manvantara bilden und dadurch belohnt werden, daß sie Menschen auf einer höheren Kette werden, wodurch sie ihre karmische Entschädigung erhalten
Die monadische Schar kann ungefähr in drei Klassen eingeteilt werden:
1. Die am meisten entwickelten Monaden - die Mondgötter oder Geister in Indien die Pitris genannt - deren Aufgabe es ist, in der ersten Runde den ganzen dreifachen Zyklus der mineralischen, pflanzlichen und tierischen Reiche in ihren ätherischesten, fluidalsten und rudimentärsten Formen zu durchlaufen, um sich darein zu kleiden und sich der Natur der neugebildeten Kette zu assimilieren. Sie sind jene, die zuerst die menschliche Form erreichen - wenn von einer Form im Gebiet des nahezu Subjektiven die Rede sein kann - auf Kugel A in der ersten Runde. Sie sind es daher, die das menschliche Element während der zweiten und dritten Runde leiten und repräsentieren
2. Jene Monaden, die die menschliche Stufe zuerst während der dreieinhalb Runden erreichen und Menschen werden.
3. Die Nachzügler; die Monaden, die sich verspätet haben und wegen karmischer Hindernisse die menschliche Stufe in diesem Zyklus (oder Runde) überhaupt nicht erreichen
Es ist einleuchtend, daß eine Monade weder vorwärtsschreiten noch sich entwickeln oder auch nur die Wechsel der Zustände, durch die sie hindurchgeht, affiziert werden kann. Sie ist nicht von dieser Welt oder diesem Plane und kann nur einem unzerstörbaren Stern göttlichen Lichts und Feuers verglichen werden, der auf unsere Erde herabgeworfen ist, als Rettungsplanke für die Persönlichkeiten, in denen er wohnt. Es ist Sache der letzteren, sich daran zu klammern und, teilnehmend an der göttlichen Natur, Unsterblichkeit zu erlangen. Sich selbst überlassen, wird sich die Monade an niemanden klammern, sondern, wie die Planke, von dem rastlosen Strom der Evolution zu einer anderen Inkarnation fortgetrieben werden.
Nun wird die Evolution der äußeren Form oder des Körpers, um die astrale herum, durch die irdischen Kräfte bewirkt, ebenso wie es in den niederen Reichen der Fall ist; aber die Evolution des inneren oder wirklichen Menschen ist rein geistig. Es ist jetzt nicht mehr ein Durchgehen der unpersönlichen Monade durch viele und verschiedene Formen der Materie - begabt im besten Falle mit Instinkt und Bewußtsein auf einem ganz anderen Plane - wie im Falle der äußeren Evolution, sondern eine Reise der Pilgerseele, durch verschiedene Zustände nicht nur der Materie, sondern des Selbstbewußtseins und der Selbstwahrnehmung, oder der Wahrnehmung aus bewußter Auffassung.
Die Monade taucht aus ihrem Zustand geistiger und intellektueller Unbewußtheit empor; und, die beiden ersten Pläne - die dem Absoluten zu nahe sind, als daß sie irgendwelche Wechselbeziehung zu etwas auf einem niedrigerem Plane zuließen - überspringend, begibt sie sich direkt auf den Plan der Gedankentätigkeit. Aber es gibt im ganzen Universum keinen Plan mit einem breiteren Rand- und weiteren Tätigkeitsgebiet, mit solchen fast endlosen Abstufungen der perzeptiven und apperzeptiven Eigenschaften, als diesen Plan, der seinerseits wieder einen angemessenen kleineren Plan für jede Form hat, von der mineralischen Monade aufwärts bis zu der Zeit, da diese Monade durch Evolution zur göttlichen Monade erblüht. Aber alle diese Zeit hindurch ist sie doch ein und dieselbe Monade, deren Unterschiede nur in ihren Inkarnationen liegen, während ihrer beständig aufeinanderfolgenden Zyklen von teilweiser oder gänzlicher Verdunkelung des Geistes oder teilweiser oder gänzlicher Verdunkelung des Stoffes - zwei polaren Gegensätzen - je nachdem sie emporsteigt in die Gebiete innerlicher Spiritualität oder hinabsteigt in die Tiefen der Materialität.
Was sind, so mag gefragt werden, die Mond-Monaden, von denen eben die Rede war? Die Beschreibung der sieben Klassen der Pitris wird später erfolgen, aber jetzt mögen einige allgemeine Erläuterungen gegeben werden. Es muß jedermann klar sein, daß sie Monaden sind, die, nachdem sie ihren Lebenszyklus auf der Mondkette, die niedriger ist als die Erdkette, beendeten, auf der letzteren inkarnierten. Hier hätten wir aber noch einige weitere Einzelheiten hinzuzufügen, obwohl sie zu nahe an verbotenes Gebiet angrenzen, als daß sie vollständig behandelt werden könnten. Das letzte Wort des Mysteriums wird nur Adepten mitgeteilt; es kann aber festgestellt werden, daß unser Satellit nur der grobe Körper seiner unsichtbaren Prinzipien ist. Wie wir sehen, daß es sieben Erden gibt, so gibt es auch sieben Monde, von denen nur der letzte sichtbar ist; dasselbe gilt von der Sonne, deren sichtbarer Körper eine Maja genannt wird, eine Reflexion, gerade so wie es der Körper des Menschen ist. Die wirkliche Sonne und der wirkliche Mond sind ebenso unsichtbar wie der wirkliche Mensch, sagt ein okkulter Ausspruch.
In Wirklichkeit ist der Mond nur in einer Hinsicht ein Satellit der Erde, nämlich insofern er physisch die Erde umläuft
So verblüffend die Behauptung erscheinen mag, ist sie doch nicht ohne Bestätigung seitens der Wissenschaft.
Sie wird augenscheinlich gemacht durch die Gezeiten, durch die zyklischen Wechsel in vielen Krankheitsformen, die mit den Mondphasen zusammenfallen; sie kann verfolgt werden im Wachstum der Pflanzen, und sie ist sehr hervortretend in den Erscheinungen der menschlichen Empfängnis und Schwangerschaft. Die Bedeutung des Mondes und sein Einfluß auf die Erde wurden in jeder alten Religion anerkannt; insbesondere in der jüdischen, und wurde von vielen Beobachtern psychischer und physischer Phänomene bemerkt. Hingegen ist, soweit der Wissenschaft bekannt, die Einwirkung der Erde auf den Mond auf die physische Anziehung beschränkt, die ihn zum Durchlaufen seiner Bahn zwingt. Und sollte ein Gegner einwenden, daß diese Tatsache allein ein genügender Beweis dafür ist, daß der Mond wahrhaftig der Trabant der Erde auch auf anderen Wirkungsplänen sei, so kann man ihm mit der Frage entgegnen, ob eine Mutter, die immer um die Wiege ihres Kindes herumgeht, um über es Wache zu halten, ihrem Kinde untergeordnet und von ihm abhängig ist? Obwohl sie in einem Sinn sein Satellit ist, so ist sie doch sicherlich älter und vollständiger entwickelt als das Kind, das sie bewacht.
Der Mond ist somit der, der die größte und wichtigste Rolle spielt, sowohl bei der Bildung der Erde selbst als auch bei ihrer Bevölkerung mit menschlichen Wesen. Die lunaren Monaden oder Pitris, die Vorfahren des Menschen, werden in Wirklichkeit zum Menschen selbst. Sie sind die Monaden, die in den Evolutionszyklus auf Kugel A eintreten und die, indem sie die Kette der Planeten (Globen-Sphären) umlaufen, die menschliche Form evolvieren, wie soeben gezeigt wurde
Diese Monaden oder göttlichen Funken sind somit die Mondvorfahren, die Pitris selbst; denn diese Mondgeister sind Menschen geworden, damit ihre Monaden einen höheren Plan der Tätigkeit sowie Selbstbewußtsein erlangen können, d. i. den Plan der Manasa-Putras, die die sinnlosen Schalen, die von den Pitris geschaffen und beseelt wurden, im letzten Teil der dritten Wurzelrasse (vierte Runde) mit Gemüt begabten.
1. Sie werden als Manasa-Putras oder vernunftbegabt bezeichnet - die Söhne des Lichts oder Sonnen-Vorfahren. So verdankt unsere Menschheit ihnen ihre beschleunigte Evolution.
2. Auf dieselbe Art werden die Monaden oder Egos der Menschen der siebten Runde unserer Erde, nachdem unsere eigenen Globen A, B, C, D etc. mit ihrer Lebensenergie fortgehend andere Layazentren beseelt und dadurch zum Leben gerufen haben, bestimmt, auf einem noch höheren Daseinsplane zu leben und zu handeln; und auf dieselbe Art werden die Erdvorfahren jene schaffen, die höher emporgelangen werden als sie selbst.
Und so habe ich mich gefreut, über Ihre Zeichen zu hören. Die Vision einer Kerzenflamme ist für das Entfachen der Zentren sehr charakteristisch. Manchmal kann man eine solche Flamme über einem leuchtenden Knoten sehen - als wären es dicke Fäden (Nerven). Die farbigen Sternchen weisen immer auf das Erwachen der Zentren hin.
Auch das Auftreten von schillernd leuchtenden Zickzacks ist sehr charakteristisch. Ich habe sie im letzten Sommer oft gesehen und sie störten mich bei der Arbeit, da meine Arbeitsunterlagen von ihnen dicht besät waren. Sie weisen auf die Schlacht in der überirdischen Weit hin. Beobachten Sie weiter alles und schreiben Sie es auf. Man darf solche Beobachtungen an sich nicht vernachlässigen. Die Menschen büßten die Beobachtungsfähigkeit ein, doch es ist wichtig, sich zu kennen.
18. November 1935
Ich war sehr erfreut, Ihr feines Verstehen der Legende über den Schatz der Welt zu gewahren. Allerdings hat jedes Zeichen mehrere Bedeutungen. Dieser Schatz ist ein Fragment des im Bollwerk des Lichts behüteten Hauptkörpers. Das Übermitteln dieses Geschenks kennzeichnet seit undenklichen Zeiten die kommende Ära vorhergesagter Vereinigung und Macht in dem Lande, wo es in Erscheinung tritt. Alle großen Vereiniger und Gründer von Völkern haben es besessen. Der Osten ist besonders reich an Legenden über das Geschenk des Orions, und die Völker Asiens suchen es überall. Ossendowski, der Autor des Buches Tiere, Menschen und Götter, hörte von diesen Legenden. Es gibt sie in verschiedenen Versionen, die mehr oder weniger richtig sind. So steht das weiße Pferd von Tibet und der Mongolei, Erdeni Mori, das Chintamani (den Schatz der Welt) trägt, ebenfalls mit diesem Ereignis in Zusammenhang. Die in dem Buch Auf östlichen Kreuzwegen berichtete Legende ist die Wahrheit. Gemäß der Legende bringt dieser Schatz ein besonderes Bündnis mit sich, das erfüllt werden muß. Der in der Legende erwähnte Schrein stammt aus dem dreizehnten Jahrhundert, und man sagt, daß er aus Leder war, das aus dem Besitz Salomons selbst stammt. Auf diesem Leder sind viele alchemistische Symbole eingeschrieben. Der bekannte Rabbi Moses de Leon, der Verfasser des Zohar, hielt sich in der Zeit der Judenverfolgung in Spanien auf und suchte Schutz bei einer deutschen vornehmen Edelfrau. Sie gewährte ihm Zuflucht, und auch andere verfolgten Juden flohen auf ihre Güter. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte ihr der Rabbi einen Talisman sowie dieses kostbare Leder. Die Dame ließ daraus einen kleinen Schrein anfertigen und verwahrte darin den Talisman. Der Legende nach wird der Schatz, sobald sich eine neue Macht bildet, zum Bollwerk nach Schambhala zurückkehren.
Das Jahr 1936 wurde in den Voraussagen aller alten Aufzeichnungen erwähnt, und die mit diesem Jahr zusammenfallenden Berechnungen der Ereignisse wurden in der Cheopspyramide gefunden. Aber wer versteht dieses Ereignis, das der Neuen Welt zugrunde liegt, und wer erkennt es? Kein Zweifel, vieles wird in diesem Jahr zu durchschreiten sein; nicht nur in den höheren überirdischen Sphären, sondern auch auf der Erde werden viele Zeichen in Erscheinung treten. Ich will Ihnen eine Seite aus der LEHRE anführen:
Ein beachtenswertes Jahr rückt heran. Doch viele erfassen die Bedeutung des sich vollziehenden Geschehens nicht. Sogar jene, die vernommen haben, wünschten, das Geschehene möge sich nach ihrer Vorstellung gestalten. Gewöhnlich entsprechen Wünsche der Natur des Wünschenden, doch beobachtet das laufende Geschehen ohne Vorurteil. Richtet eure Aufmerksamkeit ernstlich und wissend darauf, daß ein großer Zeitpunkt bevorsteht. Tauben werden euch nicht nur einen Ölzweig bringen, sondern auch ein Eichen- und Lorbeerblatt. Ebenso sind Unsere selbstlosen Opfer keine Zufallserscheinung, sondern Schritte in die Zukunft. Wahrhaftig, unabänderlich sind die Fristen großen Wissens. Lernt schöpferisches Ringen liebgewinnen. Versteht es, euer Ohr an die Erde zu legen und euer Herz in großer Erwartung zu erleuchten. Mögen die Unwissenden Übel herbeiwünschen, dennoch weben die Fristen das Gewebe der Welt. Lernt unterscheiden, lernt dem Vorherbestimmten entgegenzufliegen. Es gibt viele Gewänder und Schleier, aber der Sinn ist der gleiche. Das vorausgesagte Jahr (1936) rückt heran. ( FW III, §488.)
Ernsthaft und spannungsgeladen, doch ebenso freudvoll sollte dieses Jahr auf Erden für jene verlaufen, die weise sind. Ich bestätige einen gewaltigen Energiewechsel, der auch die Schlafenden wecken kann. Der König der Herrlichkeit wird nicht physisch sichtbar erscheinen, doch die Weisen werden Seinen Schritt vernehmen. Laßt die Toten die Toten begraben, und erfreut euch an der Lebensgestaltung. Sagt den Freunden: Nehmt wahr und beobachtet scharf! ( FW III, §490.)
Gewisse scharfsinnige Menschen sprechen vom Nahen des Weltenende. Sie schildern es so, wie es ihnen in der Grundschule gelehrt worden ist. Sie sind zu unbedeutend, um dafür getadelt zu werden, denn ihre Köpfe sind von Kindheit an mit den verderblichsten Ideen vollgestopft worden. Und dennoch fühlen sie irgendein Ende. Obwohl nur unklar wahrgenommen, erahnt ihr Geist dennoch eine Veränderung.
Man nennt sie falsche Propheten, doch solch ein Urteil ist nicht gerecht, denn sie fühlen auf ihre Art das Ende einer veralteten Welt; nur sind sie unfähig, die äußeren Zeichen zu erkennen. Wahrhaftig, die Stunde ist nahe, in der nutzlose Scheuklappen allmählich abfallen und die Welt des Lichts sich allmählich in Freude verwandeln wird. Die wichtigsten Vorgänge können sich sichtbar unsichtbar vollziehen. ( FW III, §491.)
Werden Vorwarnungen gegeben, dann ist es leichter, Ereignisse zu erkennen. Es wird bereits etwas geboren, aber die Menge ist mit Vergnügungen befaßt. Eine Explosion wird vorbereitet, doch die Menge eilt auf die Rennbahnen. Alte Propheten wußten von vielen Veränderungen, die den Geschichtsschreibern nun klar erscheinen. Aber ihre Zeitgenossen vermochten alle jene, die vorausschauend waren, nur zu steinigen. Ist es nicht auch heute so? ( FW III, §492.)
Alle kosmischen Fristen, alle Gestirnskonstellationen nähern sich der Vollendung der großen Runde, und die Menschheit muß geistig auferstehen. Die feurigen Energien erreichen die Erde zur vorbestimmten Zeit, und wir dürfen große Veränderungen erwarten, die zum Erwachen des Geistes führen müssen. Das Ende des Reiches Luzifers naht. Die neue Rasse wird geboren.
Gewiß, Salomon war entschieden eine historische Persönlichkeit; auch der Tempel Salomons ist keine Mythe.
Die großen Inkarnationen der sieben Kumaras, oder der Söhne der Vernunft, der Söhne des Lichts, kann man in alten Zeiten unter den Eingeweihten aller Länder und Völker verfolgen, und später unter den größten Geistern in nicht allzufernen Zeiten. In der Evolution unseres Planeten verdanken wir diesen großen Geistwesen den Fortschritt unseres Bewußtseins. Sie inkarnierten in allen Rassen und Völkern an der Schwelle einer neuen Bewußtseinsverschiebung und jedem neuen Wendepunkt der Geschichte. Wahrlich, die großen Bildnisse der Vergangenheit stehen mit diesen Söhnen des Lichts in Zusammenhang. Luzifers Abfall begann mit Atlantis. Später konnte er in Ravana, dem Widersacher von Rama, dem Helden der epischen Dichtung Mahabharata, erkannt werden. Die Großen Geistwesen übernahmen unermüdlich die schwierigsten Lebensaufgaben, aber viele ihrer Zeitgenossen verstanden die Größe und Selbstlosigkeit dieser wahren Gottmenschen nur zum Teil. Kaum einer kann die ganze Bedeutung ihrer Schöpferkraft auf der irdischen Ebene und in den überirdischen Welten ermessen. Im Kosmos gibt es viele Geheimnisse, und wenn der Geist sie berührt, füllt sich das Herz gegenüber diesen Geistwesen, den Schöpfern unseres Bewußtseins, mit Begeisterung und unendlicher Dankbarkeit. In vielen Tausenden von Jahren, in selbstaufopferndem Dienst für das Wohl der Menschen entsagten sie der höchsten Freuden der Feurigen Welt und im Blutschweiß standen sie Wache, sie nahmen die Dornenkrone auf sich und leerten den von der Menschheit dargereichten Giftbecher, deren Wohltäter sie sind. Wenn der Schleier des Geheimnisses sich hebt, werden wegen der gegen diese Retter begangenen Verbrechen viele Herzen erbeben.
Sie haben recht, das Studium der LEHRE DES LEBENS erfordert ein behutsames Vorgehen. Man sollte an die Unvorbereiteten sehr vorsichtig herantreten. In der Tat, nichts entwickelt sich so langsam wie das Bewußtsein. Man muß verstehen, daß das menschliche Bewußtsein sehr versteinert ist. Bietet ihm daher keine Nahrung, die es nicht aufnehmen kann. Bietet neben Schwierigerem auch Leichtes, sonst werden euch die Menschen nicht anhören. Die Briefe des Lehrers sind unbestritten verschieden, denn sie richten sich an verschiedene Bewußtseine. Dies ist kein Widerspruch, sondern einfach der beste Weg. Gewöhnt euch daher an, mit Bewußtseinen so behutsam wie mit Feuer umzugehen.
Wir müssen große Geduld üben, und nur durch behutsames Berühren können wir den Menschen eine neue Denkrichtung bieten - nicht durch Zerstörung der alten Begriffe, sondern durch allmähliche Erweiterung ihrer Meinung. Gewiß, jede Person erfordert eine individuelle Annäherung.
Vergangenes Jahr mehrten sich die Angriffe gegen die lichten Bestrebungen, aber noch zahlreicher waren die guten Zeichen. Das Aufkommen neuer Energien, dieses Zusammenprallen von Licht und Finsternis ist notwendig. Zum Heilen muß das Wasser aufgerührt werden, nichts ist schlimmer als stehendes Wasser. Wir kennen natürlich die Quelle, die die Broschüren fördert, sie ähnelt der von Ihnen erwähnten. Aber solche Schriften finden nur bei Menschen mit niederem mentalem Niveau Anklang, die nicht selbständig unterscheiden können, die in Selbstsucht und Selbstvernichtung versunken sind. Für sie sind die Worte des Konfuzius - wonach jene, die weder auf Verleumdung hören, die vom Gehirn langsam aufgenommen wird, noch auf Beleidigung, die den Körper verwundet, als wirklich weise bezeichnet werden können - unanwendbar. Vor allem Weitsicht deutet auf die Nichtigkeit aller Verleumdungen vor dem Gesicht historischer Wahrheit, wenn die Höhere Gerechtigkeit ihr Urteil auf Weltebene spricht.
Was nun den internen Verrat betrifft, so haben wir es hier natürlich mit okkulten Gesetzen zu tun. Es hat im Zeitalter Kali Yuga keinen reinen Aufbau des Lichts gegeben, der nicht verraten worden wäre, und deshalb erleben wir die bedrohlichste Zeit des Harmagedon; die Verräter sind zahlreicher geworden und heftiger in ihrem Toben. Wie es heißt: Vor Anbruch der Fristen toben die Finsteren besonders.
Wir sind vor dem feinen Verrat gewarnt worden, und wir hofften, daß es uns gelingt ihn soweit als möglich zu verhindern und in eine bessere Gestirnskonstellation zu gelangen. Aber die Verräter konnten sich unter dem Druck des schwarzen Jahres mit sieben Sonnenfinsternissen nicht zurückhalten und lüfteten ihre Masken. Jedoch bessere Aspekte sind nahe, und deshalb beobachten wir gelassen die Entwicklung dieses Wahnsinns. Dieser Verrat, wie ich Ihnen bereits geschrieben habe, geschah aus Eigennutz und Ehrgeiz. Man wollte die Lorbeeren für sich allein einheimsen und die Früchte des Schaffens aller anderen Mitarbeiter für sich ernten. N. K. baute alles nach dem Grundsatz des Gemeinguts auf, ebenso auf weiter sozialer Grundlage und offensichtlichem Wissen. Aber gerade dies gefiel jemanden nicht, und während N. K. abwesend war, nutzte der Verräter die günstigen Umstände und setzte seine widerrechtliche Besitzergreifung in die Tat um, die in 14jähriger Zusammenarbeit gründlich geplant worden war. Dabei halfen ihm gewissenlose legale Ratgeber. Die Mikrobe von Diktatur ist ansteckend.
Aber wir wissen, was die Großen Lehrer von Verrätern halten. Wahrhaftig, Der Lehrer ermöglicht es, eine neue Stufe zu beginnen. Verrat ist ein Merkmal solchen Aufstiegs. Der Lehrer erachtet die Erscheinung von Mißbrauch für nützlich. Der Lehrer erachtet ein Gericht der Verleumdung als ein wunderbares Geschenk. Die Erscheinung von Verleumdung bringt Spannung der Atmosphäre, und jede Spannung ist bereits ein Aufstieg. Laßt die Unwissenden tanzen, sie rufen die Wellen hervor. Der Verräter kommt zum Sturz.
In solch völliger Gelassenheit und im Vertrauen auf die Führende Hand wollen wir den Aufbau weiter vollführen.
Freilich, mancher wird fragen, wie konnte es zugelassen werden, daß ein Verräter sich nähert? Aber denken wir an Judas, Devadatta, Cassius, Brutus und andere Mörder und Verräter, deren Namen nicht zu zählen sind. Verrat begleitet jede große Heldentat wie ein Schatten und gerade bei Verrat wird die Größe einer Heldentat ermessen. Viele finstere Verräter sind bekannt: an H. P. Blawatsky, dem Grafen St. Germain und jenen unserer Zeit nahestehenden Lichtträgern, aber dadurch werden ihre Namen nur berühmter.
Vor diesen zwei schwarzen Jahren offenbarte sich ein neues Zeichen Großen Vertrauens, das nach alten Schriften und Prophezeiungen das Beginnen der Neuen Epoche andeutet. So sind die Zeichen von Licht und Finsternis verwoben. Mein Brief ist mit Einzelheiten gespickt, und so ist das Leben selbst in seiner Gesamtheit.
Da ich meinen Brief nicht gerne beenden möchte, ohne des Lichts zu gedenken, will ich mit folgenden Ausführungen schließen: Freuen wir uns über den Sieg. Die Menschen werden ihn zuweilen noch nicht sehen, aber er ist bereits hier. Wartet, Geduldige, denn nicht das Auge, sondern das Herz bestimmt den Sieg. Da sich in der Feinstofflichen Welt ein feuriger Aufbau bereits abzeichnet, mögen sich die Baumeister freuen. Die Schlafenden fühlen es nicht, wenn sie aus dem Hause getragen werden, aber der Raum frohlockt bereits. (Feurige Welt III)
26. November 1935
Ich pflichte Ihnen bei, daß der gekreuzigte Schächer wahrscheinlich nicht schlechter war, sondern sogar besser als viele der angesehenen Pharisäer und Sadduzäer. Jedoch zwischen einem Schächer und einem hohen Geist gibt es viele Abstufungen. Die von Ihnen zitierte Behauptung des Vivekananda gilt nach wie vor, doch wenn wir das Karmagesetz kennen, müssen wir verstehen, was unter Befreiung und Erwachen des Geistes zu verstehen ist sowie der Befreiung von der Macht der Finsternis. In der Tat, wir wissen, daß eine aufrichtige Reue vor dem Tod, zusammen mit dem letzten reinen Gedanken und gewaltigem Streben zum Höchsten, den Geist in die Sphären der Feinstofflichen Welt emporträgt - in völliger Übereinstimmung mit seiner Schwingung und seinem Streben. Die Worte Christi haben das Streben des Schächers noch verstärkt, und sein Geist war somit imstande, sich zu erheben und zu einer noch höheren Ebene aufzusteigen. Gleicherweise gibt es im Devachan nicht nur die Sündlosen und Heiligen. Jede von uns vollführte Tat erhält ihre Belohnung.
Polarität kann nicht schwinden, denn das ganze Sein beruht auf Polarität und Feuer - diesem lebenspendenden Element, das in seinem Göttlichen Ursprung dual ist.
Gleicherweise bedeutet Einheit nicht Verschmelzung zu einer Form. Daher ist in der Evolution der Schönheit im Kosmos weder den häßlichen Hermaphroditen noch Siamesischen Zwillingen, noch Menschen mit zweifachen Rücken ein Platz eingeräumt. In der Tat, der Sinn des Seins liegt in einer unbegrenzten Verschiedenartigkeit von Formen mit einer fundamentalen feurigen Einheit.
Und nun möchte ich bezüglich Blut und Ansteckung einen Paragraphen aus dem III. Band des Buches Feurige Welt anführen: Man fragt nach den Gründen der Ansteckung, nach den Eigenschaften des Blutes und des Samens, vergißt aber völlig, daß diesen Erscheinungen die psychische Energie zugrunde liegt. Sie schützt vor Ansteckung und ist in der Beschaffenheit der Sekrete enthalten. Es ist unnütz, eine mechanische Zusammenfassung der gesammelten Mitteilungen zu erwägen, wenn die Beteiligung der psychischen Energie nicht beachtet wird. Die Menschen bezeichnen eine gewisse Immunität als einen Einfluß des Glaubens; der Zustand der Ekstase wird jedoch nicht ohne Grund das Strahlen der Feurigen Welt genannt, und dieses Leuchten schützt den Menschen vor Ansteckung. Es reinigt die Sekrete und wirkt wie ein Schild. Darum ist der Zustand der Freude oder der Begeisterung das beste Vorbeugungsmittel. Wer die Entzückung des Geistes kennt, ist vielen Gefahren entronnen. Selbst durchschnittliche Ärzte wissen, wie veränderlich der Zustand des Blutes und der Sekrete ist. Es gibt aber nur wenige, die das mit dem geistigen Zustand in Zusammenhang bringen. Man sollte sich nicht durch Statistiken versklaven lassen; man könnte einem Irrtum unterliegen. Es ist nicht so lange her, daß der Geisteszustand nach den Ausmaßen des Schädels bemessen wurde. Damit wurde die psychische Energie zum größten Teil vergessen. (Feurige Welt III/450)
Ich füge einen weiteren Paragraphen desselben Buches an, und meine, daß Ihnen dieser von Nutzen sein wird: Wenn wir vom Geist und von der Materie sprechen, sollten wir die höhere Bedeutung der Materie im Sinn haben. Sprechen wir aber von der Befreiung des Geistes, so befassen wir uns mit jenen Erscheinungen, die materielle Lebenseinheiten genannt werden können. Spricht man von diesen Lebenseinheiten unter verschiedenen Formen, so muß man wissen, daß darunter das Absinken des Geistes zu verstehen ist. Denn der Geist muß, wenn er sich in der Materie offenbart, zusammen mit der Materie zu höherer Tätigkeit bestrebt sein. Materie wird zur Schöpferkraft getrieben und erweckt die Lebensformen. Der kosmische Begriff des weiblichen Prinzips, als Materie, ist so erhaben - das weltliche Verstehen ist von der Wahrheit weit entfernt. Es ist schwer, Geist von Materie zu trennen. Ohne Materie ist Geist nichts.
Von vielen Seiten kamen lichtbringende Neuigkeiten und Zeichen der nahenden Epoche. Jedes große Zeitalter wird von einem besonderen himmlischen Zeichen begleitet, das unvermeidlich in vielen Zeiten erscheint. Dieses Zeichen offenbarte sich im Januar 1934. Die Gestirne befanden sich in bestimmten Konstellationen. Laßt uns streng, feierlich und freudvoll sein. Setzen Sie Ihr nutzbringendes Werk fort!
7. Dezember 1935
Man kann nur bedauern, daß die von Ihnen genannten Personen offensichtlich weder mit den östlichen philosophischen Systemen und Lehren noch mit der Geheimlehre von H. P. Blawatsky vertraut sind. Deshalb wissen sie nicht, wer die hier erwähnten Kumaras, die Söhne des Lichts, die vernunftbegabten Söhne usw. sind. Und sollten sie dennoch die Geheimlehre gelesen haben, so verstanden sie nicht, den Schlüssel umzudrehen. Es gibt eine einzige Kette der Hierarchie des Lichts, die in Unbegrenztheit besteht und der alle wahren Lichtträger, die erschienen und die sich noch auf der Erde befinden, angeschlossen sind. Sicherlich, die Söhne des Lichts, die von den höheren Welten (Venus und Jupiter) zu Ende der dritten Rasse unserer Runde auf unseren Planeten kamen, um die Evolution der Menschheit zu beschleunigen, sind die Höchsten Geistwesen, die an der Spitze der Hierarchie des Lichts stehen, das heißt, sie stehen uns in bezug auf Karma am nächsten und sind uns am zugänglichsten. Sie sind die Erzeuger unseres Bewußtseins; ihnen verdanken wir unsere geistige Entwicklung, und sie gehören natürlich zur Kette der Baumeister des Kosmos. Jeder solcher Baumeister muß die menschliche Evolution durchschreiten, um sich später auf die Spitze dieses oder jenes Planeten erheben zu können. Aber da die Evolution unbegrenzt ist, treten diese Baumeister, nachdem sie eine Evolutionsrunde vollendet haben, in eine andere ein und werden wiedergeboren, aber auf höheren Welten. Denken Sie tiefer über den Begriff Unbegrenztheit nach.
Bezüglich der Behauptung der von Ihnen erwähnten Person wäre es vor allem interessant, herauszufinden, was sie damit meint, daß die Mahatmas aus dem Himalaja auf der Erde geboren werden. Denn streng genommen, können wir nur den Fürsten dieser Welt und alle Erdbewohner, die seinem Strahl nahestehen, zu den auf Erden geborenen Geistwesen zählen. Denn jedes Geisteskorn wird unter einem bestimmten Gestirn empfangen, das für das ganze Manvantara sein Leitstern bleibt. So gehört der Fürst dieser Welt infolge seiner früheren Errungenschaften auf einem anderen Planeten zur Erde, und nach dem kosmischen Recht ist er Gast auf der Erde. Natürlich, ihm stehen jene Geistwesen am nächsten, die ebenfalls unter dem Strahl, der ihm entspricht, geboren wurden. Aber es gibt viele Geistwesen auf der Erde, die ihrem Wesen nach bereits einer höheren Schwingung unterliegen oder die Potentialität von Energien anderer Planeten unseres Sonnensystems besitzen - selbst solch ferner wie Uranus und Neptun. Darüber hinaus wollen wir bedenken, daß das Leben des ganzen Naturreichs unseres Planeten vom Mond übertragen wurde. Aus diesem Grund wird in der Geheimlehre von zweierlei Vorfahren der Menschheit gesprochen - den lunaren und den solaren. Die Mondvorfahren stellen in Wirklichkeit die Menschen selbst dar, richtiger ihre Mehrheit, wohingegen die Sonnenvorfahren die Söhne des Lichts sind, die für das Wohl des Kosmos das selbstaufopfernde Werk der Schöpfung auf sich nahmen. Wie bereits gesagt, kamen sie am Ende der dritten Runde von den höheren Welten auf unseren Planeten. Seit jener Zeit inkarnierten sie stets an der Schwelle aller Rassen und aller großen Ereignisse, so daß sie zu jeder Zeit dem Bewußtsein der Menschheit einen neuen Anstoß verleihen konnten. Wahrlich, ihre Leben sind von selbstaufopfernden Heldentaten erfüllt. Sie haben viele Giftbecher geleert. Zur Zeit Atlantis waren Sie die Gründer der Großen Bruderschaft auf der Heiligen Insel. Ebenso sind sie in unserer Rasse die Hüter des Bollwerks im Transhimalaja.
Natürlich können die Mahatmas des Himalaja nicht für lange Zeit mit den Auren der Erdbewohner in Berührung kommen. Aus Mangel an entsprechender Schwingung können Sie sich nicht lange in der Atmosphäre der Täler aufhalten. Daher ist ein längerer Kontakt nicht nur für Sie, sondern auch für die Erdbewohner gefährlich. So wurde der Mahatma K. H. zur Zeit Blawatskys, da er sich länger als andere Mahatmas in den Tälern aufhielt und mit den Auren der Menschen in Berührung kam, von seinem Hierarchen in das Bollwerk zurückgerufen, um seine Kräfte zu regenerieren. Gleicherweise wissen wir, daß ein anderer Mahatma, immer wenn er Frau Blawatsky in den Bergen von Sikkhim besuchte, ein bestimmtes Ozonpräparat inhalierte. Wir wissen auch, daß weder Buddha noch Christus für längere Zeit in den Städten bleiben konnten und sich oft in die Wüste zurückzogen.
Die Mahatmas des Himalaja leben in völliger Abgeschiedenheit und gewähren in einem Jahrhundert einem oder höchstens zwei Kandidaten Zutritt in ihr Bollwerk. Es gibt allerdings Ausnahmen. Doch senden Sie Ihre Jünger und jüngeren Bruder aus, um zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe auf Erden zu inkarnieren; und von Kindheit an lenken und überwachen Sie diese. Das durch viele Tausende von Jahren gebildete okkulte Band erleichtert den geistigen Kontakt sowie das beschleunigte öffnen der Zentren und ihre feurige Umwandlung - die feurige Leitung des Hellhörens und Hellsehens wird ermöglicht. Aber selbst in solch geistiger Bereitschaft muß der Bruder-Schüler ein absolut unerschütterliches Streben und große Standhaftigkeit im Folgen der Führenden Hand offenbaren. Er hat sich vielen Prüfungen zu unterziehen, selbst auf der letzten Stufe noch. Die Schwierigkeiten häufen sich und scheinen oft unüberwindlich. Auf dem Pfade sind auch Judasse unvermeidlich, damit der Pfad des Lichts höher geschätzt wird. Das Symbol des Leerens des Giftbechers ist mit dem Pfad des Dienens an der Menschheit untrennbar verbunden.
Manchmal rufen die Mahatmas Ihre Jünger für eine Zeitlang in eines Ihrer Ashrams. Hier bereiten Sie deren Organismus für das heilige Aufnehmen von feinen Energien vor und erteilen ihnen Weisungen. So war es mit H. P. B., die drei Jahre in Ihrem Ashram verbrachte, bevor sie die Geheimlehre niederschrieb. Aber Sie haben völlig recht, wenn Sie sagen, daß wir uns mit Fragen der hierarchischen Grade, die die Bruderschaft des Himalaja in der Kette der Unbegrenztheit einnimmt, nicht zu sehr befassen sollten. Wir müssen mit dem Großen Lehrer, der uns rief, arbeiten und uns bewußt werden, daß der Evolutionsgrad Seines Geistes für uns zur Zeit unerreichbar ist. Möge Gott uns beistehen, auf daß wir fähig werden, uns Ihm am Ende unseres planetaren Manvantara zu nähern.
Im Buch Feurige Welt III der Lehre gibt es einen Paragraphen, der auf viele irdische Lehrer Anwendung finden kann. Er besagt: Ein Lehrer, der die Unduldsamkeit nicht überwunden hat, kann die Zukunft nicht gestalten. Die Lehre ist für die Zukunft gegeben. Der Geist kann ohne das Schmieden der Vervollkommnung nicht vorankommen. So kann man die Aufmerksamkeit der Zuhörer zwingen, aber es ist weit notwendiger, das Voranschreiten zu wecken. Der Lehrer verbietet nicht das Lesen verschiedener Bücher. Wer sich fürchtet, legt sich Beschränkungen auf, aber der Führer ruft auf zur weiten Erkenntnis. Er wird niemanden vom Guten mit all seinen Aspekten abhalten. Diese Freiheit des Geistes ist unerläßlich. Wer nicht einmal zuhören kann, ist bereits von Furcht ergriffen. Deshalb erfordert der feurige Zustand weite Tore und die eiligsten Schwingen.
Sie haben auch darin recht, daß, wenn wir ein sichtbares Zeichen vom Lehrer erwarten, um zu größerem Fleiß angespornt zu werden, dies als Prüfung anzusehen ist und auf unzulängliches Streben hinweist. So gibt es im Buch Agni Yoga § 95 einen sehr schönen Ausspruch, der besagt: Zu Ihm, Dem großen Erleuchteten, kam ein Schüler, der nach einem Wunder suchte: Das Wunder wird mir Vertrauen einflößen.
Traurig lächelte der Lehrer und enthüllte ihm ein großes Wunder. Jetzt, rief der Schüler aus, bin ich bereit, unter Deiner Führung die Stufen der Lehre zu durchschreiten. Doch der Lehrer wies ihm die Tür und sagte: Geh, Ich brauche dich nicht mehr.
Wahrlich, Selig, die nicht sahen und doch glaubten (Joh. 20/29); denn das beweist, daß ihr Geist den Glauben aus früheren Leben mitbrachte und der Kelch ihrer Errungenschaften sich der vollständigen Aufspeicherung nähert.
Ich begrüße Ihre Anstrengungen zur Selbstvervollkommnung und rate Ihnen, sich täglich Notizen über Ihre Fortschritte zu machen Vermerken Sie, inwieweit es Ihnen gelang, wenigstens einen der Ratschläge, den Sie der Lehre entlehnten, zu befolgen, oder ob Sie einige Gewohnheiten, die Ihrem Fortschritt hinderlich sind, ablegen konnten. Solche täglichen Notizen sind nach einer gewissen Zeit sehr nützlich als Test oder zur Prüfung.
Alle Ihre geistigen Sendungen sind gut, und Sie sollten sie natürlich fortsetzen. Dies ist eine rein östliche Sitte. Was die Begleiterscheinungen der Sendungen durch verschiedene Hand- oder Fingerstellungen betrifft, kann ich nur sagen, wenn Sie fühlen, daß Ihnen dies hilft, damit fortzufahren. Das wichtigste aller Sendungen ist das Gefühl der Herzenswärme. Bleibt das Herz kalt, helfen weder Bewegungen noch Rhythmen oder Gesänge. Der Schlüssel zu allen Errungenschaften liegt im Herzen und in seinen feurigen Energien.
Sicherlich, jeder Hohe Geist ist ein Speicher von lebenspendenden Kräften, die die Umgebung ständig erhellen. Ein von drei solchen Geistern gebildeter Kern kann Wunder bewirken. Die Große Hierarchie des Lichts ist der Kosmische Speicher solcher Kräfte.
Ja, jeder Rauch schadet vor allem Tabakrauch. So seien Sie mutig und setzen Sie Ihr Werk mit bestrebtem Herzen fort. Harmagedon entfacht sein volles Toben. Wir stehen dicht vor der Schwelle des Jahres 1936. Zur Zeit trinken wir den Giftbecher, aber wir geben den Mut und das Streben nicht auf. Wir lieben den Kampf, denn im Kampf stählen wir unsere Kräfte und verfeinern unsere Fähigkeiten. Da wir um den vorausgesagten Sieg der Kräfte des Lichts wissen, wollen wir den Finsteren mutig entgegentreten.
Gerade vor der Morgendämmerung erscheint der Himmel von den Tälern aus besonders finster, aber jene, die auf dem Berge stehen, schauen bereits das nahende Licht.
7. Dezember 1935
Das Herantreten an das Licht erfordert von uns nicht nur moralische Feinheit, sondern auch physische Sauberkeit. Gerade auf einer bestimmten geistigen Stufe ist physische Hygiene absolut notwendig. So sollte in den Wohnräumen kein Tier, auch nicht Vögel im Schlafraum, gehalten werden; denn Niederes zieht Niederes an.
In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen einen Paragraphen aus dem Buch Feurige Welt III anführen: Erscheinungen können entweder feinstofflich sein oder die dichte physische Welt berühren. Finstere Wesenheiten (aus der Feinstofflichen Welt) stärken sich nicht selten durch das Vorhandensein von Kreaturen der Erde, von denen sie angezogen werden. So können streunende Hunde und Katzen, Mäuse oder lästige Insekten in Erscheinung treten. Wiederholt ist in der Lehre darauf hingewiesen, daß die Tierwelt an feinstofflichen und niederen Manifestationen beteiligt ist. Diese Erscheinungen können sich manchmal auch ohne Mitwirkung von Tieren manifestieren. Aber für den mutigen Geist bedeuten solche Manifestationen soviel wie nichts
Doch für die Wissenschaft ist es wichtig, diese Zusammenhänge der Tiere mit der Feinstofflichen Welt zu kennen. Ich rate davon ab, in Schlafräumen Tiere zu halten. Bestimmte Menschen fühlen die Handhabung solcher Lebensvorkehrungen, andere hingegen streben ins Gegenteil, als gelte es, unsichtbare Gäste anzuziehen.
Wenn gegen das Halten von Hunden und Vögeln gesprochen wird, wie verhält es sich dann erst mit Katzen, deren Wesen entschieden zu den finsteren Bereichen gehört?! Tiere sollte man gern haben, sie schützen, aber es ist abschreckend, die entstellte Sentimentalität mitanzusehen, die bestimmte Menschentypen für sie aufwenden.
Wer sagte, daß man unvernünftig abgeben muß? Der Wahnsinn bleibt so bestehen. Ist es nicht der Wahnsinn der Scheinheiligkeit, alles abzugeben und dann anderen zur Last zu fallen? Und wenn die Hilfe verwehrt wird, dann gehässig zu werden, wie es gewöhnlich geschieht. Leider wird eine bestimmte Art des Gebens oft mit der geheimen Hoffnung geleistet, den gegebenen Betrag hundertfach zurückzuerhalten. Aber es wird vergessen, daß nur jener hundertfach Vergeltung erfährt, der sie nicht erwartet. Wer das große Gesetz des Gleichgewichts, der Entsprechung und Zweckmäßigkeit nicht kennt, kann kein wahrer Anhänger der Lehre des Lichts werden.
Sie schreiben, daß der Brief über Gott einige Menschen entrüstete. Wahrlich, es ist erstaunlich, wie wenig die Menschen selbst die in ihren eigenen angenommenen Schriften und Religionen vorhandenen Begriffe verstehen und sie verneinen! So sind die Worte Niemand hat Gott je geschaut oder Gott ist ein verzehrendes Feuer bis jetzt ein toter Buchstabe für sie.
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Der feurige Leiter des Hellhörens gilt als der unmittelbarste, er ist die nächste und die heiligste Verbindung. Nur ein des Okkultismus Unkundiger könnte meinen, daß die über die sogenannte okkulte Post übermittelten Briefe sich als näherer Kontakt erweisen als der direkte feurige Leiter des Hellhörens, das von der ganzen Weißen Bruderschaft benutzt wird. Alle Brüder der Lehre deuten auf diesen direkten Kontakt hin. Könnte das Experiment des AGNI YOGA sich ohne direkten Kontakt mit dem Großen Lehrer vollzogen haben?! In der Tat, alle Bücher sind und werden von dem Großen Lehrer aufgrund dieses Experiments übermittelt.
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Intrigen stehen dem Verrat nicht weit nach, daher laßt uns Vorsicht üben. Unterscheidungskraft ist die erste Eigenschaft auf dem Pfad der Jüngerschaft, und sie wird nicht leicht erlangt. Der Jünger muß gegen alle Lebenseventualitäten gewappnet sein. Wie anders könnte er seine große Aufgabe als Mitarbeiter des Kosmos vollführen?
Daß meine Briefe, die die schöne und strenge Selbstzucht sowie die Errungenschaft im Leben bestätigen, das Bewußtsein vieler übersteigen und ihren Geschmack nicht treffen, kann ich sehr gut verstehen. Aber ich halte es für sündhaft, Sentimentalität zu fördern, die auf falschen Vorstellungen beruht. Ich habe mein Bestes versucht, ihren Geist zu erheben, aber ich kann natürlich nicht täuschende Visionen bieten nach der Art von L. Ja, die meisten Menschen sind große Scheinheilige, wenn sie beteuern, daß sie die Wahrheit und nur die Wahrheit erfahren wollen. Sie fürchten vor allem die Wahrheit, immer und in allem.
Anstatt sich um einen strengen, ernsten Lebensaufbau zu bemühen, lechzen die Menschen danach, süße Träume zu hegen, sie verlangen nach leichten Errungenschaften, umgeben von der Magie okkulter Romane. Aber die Krone des Archats wird nur durch härteste und ernsteste Spannung der Heldentat erreicht sowie durch gewaltiges, unerschütterliches Streben des Herzens, geläutert durch blutige Leidenstränen vieler, vieler Leben. Das Herz eines Archaten muß alle Freuden, alle Leiden sowie die Sorgen des irdischen Pfades erfahren; es muß den vollen Giftbecher leeren. Wahrlich, hart ist der Pfad des Aufstiegs, besonders auf den letzten Stufen. Er kann mit dem Erklimmen steiler Basaltfelsen im Finstern verglichen werden, wenn die Hand vergeblich nach einem Vorsprung sucht, um sich festzuhalten. Aber für den strebenden Geist stehen Handseile bereit, und erst im letzten Augenblick, vor einem Absturz aus völliger Erschöpfung, wird die besorgte Hand der Hilfe gereicht. Das war auch meine Erfahrung, als mein Herz unter der unglaublichen Spannung solch eines Aufstieges fast zusammenbrach. Ja, viele Symbole des harten Aufstiegs traten in Erscheinung. Darüber hinaus ist zur Vollendung des Pfades das gänzliche Leeren des vollen Giftbechers erforderlich. Doch werden dem Geist die erhabenen Freuden zuteil, sobald er die Schönheit der höheren Welten erkennt; dann können ihn alle diese Schwierigkeiten nicht mehr schrecken, denn sie führen zur eigenen Freude und kennzeichnen das Nahen des Endes des Pfades. Und so muß auch ein Judas in Erscheinung treten, um das Licht auf dem Pfad nachhaltig zu unterstreichen.
Und jetzt zu ihren Fragen:
1. Achten Sie darauf, daß nicht alle Moschusarten von verschiedenen Tieren geeignet erscheinen. Nur der Moschushirsch äst jene nützliche, wohltätige Nahrung, die im Männchen die ausgleichende Substanz erzeugt. Der Moschus der Zibetkatze ist deshalb nicht gut, weil er die ausgleichende Substanz nicht enthält. Er kann erregen, aber er kann nicht stärken. Die Sekretion des Bibers ist etwas besser, eignet sich aber nicht für längeren Gebrauch. Moschus findet sich in Birkhähnen, doch man versucht nicht, diese Substanz zu gewinnen, da sie zu gering ist. Das beste ist, Moschuswild zu züchten. Allerdings sollten die verschiedenen Moschusarten nur als Medizin verwendet werden. Für Parfüme hat man bereits einen Ersatz gefunden, das sogenannte Muskon. Man kann hoffen, daß infolge dieser Entdeckung ein sehr wertvolles Tier der totalen Ausrottung entgeht.
2. Ich erachte alle Präparate gegen Geschlechtserregung ausdrücklich für schädlich. Eine gewaltige Kraft besteht in der Geschlechtsenergie, die Basis der Lebens- und Schaffenskraft. Man sollte daher versuchen, sie auszugleichen und richtig zu lenken, aber jede künstliche Unterdrückung ist unzulässig. In manchen Fällen zeitigt verstärkte physische Arbeit ausgezeichnete Ergebnisse. Alle alten Lehren wiesen darauf hin, daß wir unsere Gefühle oder was gewöhnlich Leidenschaften genannt wird, nicht unterdrücken, sondern ausgleichen und ihre Eigenschaften verfeinern sollten. Lesen Sie in diesem Zusammenhang den § 12 der Blätter des Gartens MORYA II.
3. Die Worte der LEHRE Zu eurem Nutzen sage Ich, rufet öfter Meinen Namen, deuten sicherlich auf weise und herzliche Wiederholung hin, denn wie anders kann das Band mit dem erwählten Lehrer gefestigt werden? Solche Wiederholungen oder auch Retention wird in allen Lehren immer empfohlen, hingegen wird es abgelehnt, den Namen eitel auszusprechen, d. h. wenn die Menschen bei unpassender Umgebung den heiligen Namen in ihren Gesprächen unnütz aussprechen. Letzteres ist eine Gepflogenheit von Anfängern oder gewöhnlich von jenen, die sich der Heiligkeit heiliger Dinge gar nicht bewußt sind.
4. Für kosmische Termine werden die offenbarten Gefäße verwendet
(Blätter des Gartens MORYA II, § 207) und die Antwort heißt: Das ganze Leben gestaltet sich nach kosmischen Fristen. Diese sind gekennzeichnet durch das Zusammenfallen des reifen Karmas eines bestimmten Volkes oder bestimmter Völker, mit bestimmten Gestirnskonstellationen, aus denen sich im geschichtlichen Verlauf von Menschen, Völkern oder im Leben des Planeten neue Wendepunkte ergeben.
5. Welche Gefäße? Antwort: In allen Lehren wird der Mensch mit einem Gefäß verglichen, das das Göttliche Feuer birgt. Für die Erfüllung eines bestimmten Auftrags innerhalb der kosmischen Fristen werden die Diener des Lichts - oder wie sie manchmal genannt werden - die erwählten Gefäße auf die Erde gesandt, nachdem sie Tausende Jahre geprüft wurden. Man wählt Mitarbeiter, die durch Karma zugeführt werden; erweisen sich diese aber als unwürdig oder schädlich für das Werk, so werden sie durch andere ersetzt. Allerdings schafft eine längere Zusammenarbeit eine bestimmte okkulte Bindung, die ohne schmerzliche Folgen für beide Teile nicht aufgegeben werden kann. In solchen Fällen ist für den Ersatz des Mitarbeiters die Intervention des Lehrers erforderlich. Die erwählten älteren Mitarbeiter (oder die offenbarten Gefäße) können an den Lehrer appellieren und ihn bitten, sie von den Einwirkungen der Aura der Scheidenden zu befreien.
6.
Laßt uns das Thema Lebensfähigkeit der Fristen und die Spiegel der Zukunft beschließen
Die Antwort ist: Was vorher über die kosmischen Fristen gesagt wurde, erklärt auch ihre Lebensfähigkeit. Was die Spiegel betrifft, bezieht sich das Gesagte auf die Prognose der Zukunft auf der Basis der bestehenden Frist. Und diese Spiegel oder Visionen, die durch einen besonderen Prozeß auf einer polierten Metalloberfläche hervorgerufen werden, sind von Anfang an echt; und dies insofern, als der Geist dessen, der mit dieser Prognose in Zusammenhang steht, in seinem Streben fest und unerschütterlich ist. Schwankt er aber, so wird sich der Spiegel der Zukunft in Übereinstimmung mit diesen Schwankungen des Geistes verändern. Aus diesem Grunde treten alle Lehren für Standhaftigkeit und Festigkeit des Geistes ein. Nur im Besitz solcher Festigkeit kann man aufbauen und auf allen Pfaden geschützt sein. Der Strahl kann nur den beschützen, der dem aufgezeigten Licht unbeirrbar folgt und sich nicht von ihm entfernt. Deshalb werden für kosmische Fristen nur jene Gefäße erwählt und entsandt, die in der Standhaftigkeit der Bestrebungen gründlich geprüft werden.
Ich will für Sie eine Seite aus dem Buch Gemeinschaft § 56 zitieren: Warum gleicht das Erkennen der in die Zukunft weisenden Zeichen dem Webvorgang? Bei der Webarbeit ist die Kette von einer bestimmten Färbung, und die Fädengruppen sind nach Farben eingeteilt. Es ist leicht, die Kette zu bestimmen, und auch die Fädengruppen kann man leicht herausfinden; doch das Muster dieser Gruppe läßt verschiedene Verbindungen zu, die von Tausenden laufender Umstände abhängen. Natürlich, die innere Beziehung des Subjekts selbst wird die Hauptbedingung sein. Wenn seine Aura sehr schwankt, wird die Prognose relativ sein. Dann wird es einem bestimmten Spiegel gleichen, in dem nach einigen verstreuten Punkten eine bestimmte Figur gefunden werden muß.
Wo ist denn das beste Ferment, das die schwankende Aura festigt? Das beste Ferment ist Streben. Es ist unmöglich, einen strebenden Körper zu verletzen oder zu zerbrechen. Streben in Bewegung erlangt Gesetzlichkeit, und zum Gesetz werdend wird es unaufhaltsam, weil es in den Rhythmus des Kosmos eingeht.
So schreitet vorwärts im Kleinen wie im Großen, und euer Gewebe wird einmalig, kristallen, kosmisch, kurz gesagt - schön sein.
Streben, nichts anderes, verleiht Beherrschung der Elemente, denn die grundlegende Eigenschaft der Elemente ist Streben. In diesem Zustand koordiniert ihr die Elemente mit der höheren Schaffenskraft des Geistes und werdet zum Beherrscher des Blitzes. Der Mensch wird zum Beherrscher des Blitzes werden. Glaubet es, nur durch Streben werdet ihr siegen.
Nun weiter § 55 desselben Buches: Streben ist das Boot des Archaten. Streben ist das geoffenbarte Einhorn. Streben ist der Schlüssel zu allen Höhlen. Streben ist die Schwinge des Adlers. Streben ist der Strahl der Sonne. Streben ist die Rüstung des Herzens. Streben ist die Lotosblüte. Streben ist das Buch der Zukunft. Streben ist die geoffenbarte Welt. Streben ist die Zahl der Sterne.
Und nun über den Spiegel als Erfindung des Teufels. Davon wird in der Broschüre Auf östlichen Kreuzwegen gesprochen - natürlich sollte dies allegorisch verstanden werden. Der Spiegel des Teufels ist ein Symbol des Haftens des Menschen an seiner Persönlichkeit und Ichsucht. Des Teufels Spiegel widerspiegelt genau seine Selbstsucht, wohingegen der göttliche Mikrokosmos den Makrokosmos widerspiegelt.
Ich begrüße Ihre Standhaftigkeit. Seien Sie nicht betrübt über die Enthüllung der wahren Gesichter der Menschen sowie über die unvermeidliche Einsamkeit. Diese Enthüllung der wahren Gesichter der Menschen ist von der großen Lebensschule untrennbar, und auf der letzten Stufe begegnet man Verrätern. Allen Lehren ist das Symbol des Leerens des Giftbechers durch die Lichtträger eingeprägt. Die Schönheit der Heldentat wird durch diese Erscheinung der Finsternis wahrlich emporgehoben. Und so seien Sie mutig und standhaft und lassen Sie sich nicht durch irgendwelche Ungeheuer beunruhigen. Es heißt, daß man aus den Beispielen der Aggression lernen soll.
9. Dezember 1935
Ich bin entzückt zu hören, daß Sie eine Gruppe Vereinigung der Frauen gebildet haben. Mit meinem ganzen Herzen begrüße ich auch die Idee der Einrichtung eines Kindertheaters. In der Tat, das Theater ist ein machtvolles, vielleicht das mächtigste Mittel, um in den Kindern und der Jugend den Charakter zu bilden. Wahrlich, das Theater kann, sofern die Stücke gut gewählt sind, die Jugendlichen dazu inspirieren, den großen Vorbildern nachzueifern und junge Seelen zur Heldentat und zum Heldentum zu bewegen. Diesem Projekt sollte daher größte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Dafür sind die Mysterien aus dem Leben der großen geistig Schaffenden für das Gute sowie die Legenden über die Volkshelden besonders geeignet. Diese fesselnden erhabenen Gestalten können die Achtung vor den Begriffen Ehre und Würde des Menschen verstärken - Eigenschaften, die heute so leicht verlorengehen - doch denen, die ihrer ermangeln, droht Verderb. Und damit die Saat Früchte trägt, sollte man schon bei den Kindern beginnen
Sie fragen nach der Vereinigung der Frauen. Ich sah in ihr eine Idee universeller Vereinigung zwecks Erhebung des Bewußtseins der Frauen in allen Ländern und zur Bestätigung der Rechte der Frau, und dies nicht durch Gewalt und häßliche Demonstrationen nach Art der Suffragetten, sondern durch Selbstvervollkommnung und Entwicklung der eigenen Fähigkeiten. Die Tätigkeit der Vereinigung der Frauen sollte auch in das Programm der Gemeinschaft der heldenhaften Schwestern aufgenommen werden, über die ich Ihnen bereits geschrieben habe. Sicherlich, jedes Programm müßte den örtlichen Bedingungen und bestehenden Möglichkeiten angepaßt werden. Ja, die Frauen sollten sich zur Verteidigung ihrer Rechte und der ihrer Kinder wirksam einsetzen und durch Wort und Tat die Moral und das kulturelle Niveau ihren Ländern entsprechend heben.
In Amerika gibt es viele nützliche Einrichtungen, an denen Frauen wesentlichen Anteil haben. So sollte in diesen Bewegungen auf die sogenannten Chautauqua (indisches Wort: Windfahne) hingewiesen werden. Diese Einrichtung gab den entferntesten Ortschaften im Land die Möglichkeit, mit modernen Errungenschaften auf allen Gebieten der Wissenschaft, der Kunst und mit den sozialen Bewegungen vertraut zu werden und damit gleichzeitig einen Überblick zu gewinnen und eine Bewertung der Weltereignisse zu erlangen; allerdings muß das Niveau der Zuhörer Berücksichtigung finden. Dazu werden im Sommer gewöhnlich Redner und Künstler eingeladen, die oft von weither angereist kommen. Die in den entsprechenden Ortschaften lebenden Menschen werden über ihr Kommen rechtzeitig informiert. Es wird ein geeignetes Gebäude bereitgehalten oder es werden große Zelte aufgestellt, die die Truppe selbst mitbringt. Ich hörte von einer Dame, die auf solch eine Reise ging, daß die Eintrittskarten bereits im voraus ausverkauft waren. Diese Einrichtung ist finanziell erfolgreich, und ihre Bemühungen steigern sich insgeheim. Freilich sind auch Zirkuskünstler mit in das Programm aufgenommen, denn letztere ziehen den größten Prozentsatz des Publikums an. Dabei können auch wertvolle und erzieherische Nummern geboten werden. Auf diese Weise ziehen die Chautauqua durch ganz Amerika. Sie reisen meistens mit eigenen Wagen.
Beigeschlossen finden Sie Tagebuchblätter von N. K., in denen er von Frauenbewegungen in Indien spricht. Sie werden darin viele schöne und nützliche Gedanken finden, von denen Sie viele verwerten können. Allerdings ist die Lage der Frauen im Westen weit besser als im Osten; nichtsdestoweniger sind sie von Gleichberechtigung weit entfernt. Erst wenn die Gleichberechtigung der Frau im planetaren Ausmaß erreicht ist, können wir sagen, daß unsere Evolution den Status der Menschlichkeit erlangt hat. Zur Zeh sind wir in den meisten Fällen nur Zweibeiner, wie der große Buddha die Unwissenden und Böswilligen nannte. Das Gleichgewicht der beiden Urelemente ist die Grundlage des Lebens, und die Verletzung dieses Gesetzes brachte unseren Planeten an den Rand der Zerstörung. Aber werden es viele verstehen?
Was kann über den Fortschritt des Paktes in Europa gesagt werden? Es gibt eine Menge Gespräche und viele Versprechungen, aber es ist schwer zu sagen, was sich in naher Zukunft daraus ergeben wird. Zur Zeit ist Europa mit gänzlich unterschiedlichen Vorstellungen befaßt und steht an der Schwelle vieler Ereignisse. Ich weiß nur, daß das Komitee des Paktes in vielen Ländern die Arbeit aufnahm, aber aus Mangel an Initiative und Ausdauer der Mitglieder bald wieder einstellte. Das Haupthindernis besteht im Mangel an geeigneten Menschen. Aber wenn wir uns vergegenwärtigen, daß es 17 Jahre dauerte, die Idee des Roten Kreuzes zu verwirklichen, so können unsere Freunde auf die bereits erzielten Ergebnisse geradezu stolz sein. Sie sollten sich daher für weiteren Fortschritt mit Geduld wappnen.
Ich freue mich, daß Ihnen unser Ort gefallen hat. Die Laboratorien befinden sich allerdings noch im Bau, und derzeit haben wir nicht die Mittel, die elektrischen Anlagen einzurichten. Dies erfordert viel Geld. Wir sind uns bewußt, daß wir eine schwere Zeit durchzumachen haben und hoffen, daß es später besser wird. Wenn wir uns wiedersehen, will ich Ihnen von den ungeheuren Schwierigkeiten berichten, die wir ständig zu überwinden haben. Doch wir lernten es, jedes Hindernis gutzuheißen, denn wie anders könnte unsere Standhaftigkeit geprüft, unsere Fähigkeiten geschärft und unsere Hingabe zum Großen Lehrer bewiesen werden, der ständig über uns wacht und seine Hilfe im letzten Moment sendet? Ihre Worte über die ernste, aber schöne Zeit, die wir nun erfahren, gingen mir daher sehr zu Herzen. Ernst und schön ist unsere Zeit, denn die Hierarchie des Lichts hat zum ersten Mal so viele Zeichen über die Erde verstreut; so viele Rufe erklingen im Raum, so viel Licht und Wissen wird gegeben!
Sie haben weise gehandelt, neu Ankommende nicht sofort als Mitglieder in Ihre Gesellschaft aufzunehmen. Es muß eine strenge Unterscheidung getroffen werden. Oft enthüllen die Menschen nicht gleich ihr wahres Gesicht. Daher sind viele Vorkehrungen notwendig. Ich freue mich mit Ihnen am geistigen Fortschritt Ihrer Freunde, die Ihrem Herzen so teuer sind. Ja, nichts kann die Herzenswärme ersetzen, und so glaube ich, daß sich alles zum Guten wenden wird, wenn Sie immer wachsam sind.
Laßt uns mutig und strebend die Schwelle zu vielen Ereignissen überschreiten.
Wer wagt es, gegen die Prinzipien der LEBENDIGEN ETHIK zu sprechen? Wer kann gegen die Verfeinerung und Einführung in das wahre Verstehen der Kultur etwas einzuwenden haben? Könnte solch eine sich erhebende Stimme sich gegen die Grundlagen des Seins auflehnen?
Mögen die Schwingen des Geistes wachsen. Sie werden Sie über alle Abgründe tragen, und Ihr heimlicher Wunsch vermag in Erfüllung zu gehen.
12. Dezember 1935
Vielen Dank für das interessante Buch über das kleine Mädchen, das Gedankenlesen kann. Jetzt gibt es überall zahlreiche Zeichen dieser Art und es ist ratsam, sie zu sammeln. So berichteten unsere Lokalzeitungen in den letzten Tagen über ein kleines Mädchen, das sich seines vergangenen Lebens erinnert. Ich führe einige Paragraphen aus den Büchern der LEBENDIGEN ETHIK an, über ein kleines Mädchen, das Gedankenlesen kann: Die Fähigkeit des Kindes, von dem ihr sprachet, ist ein direkter Beweis davon, was früher gesagt wurde. Wenn ein Kind die reine psychische Energie anwendet, verfügt es über Wissen, das von anderen nicht wahrgenommen wird. Aber wenn der Verstandeswille wirksam wird, setzt der Strom der Grundenergie aus. Es ist gesagt worden: Seid einfach im Geist, das heißt, laßt die reine Energie wirksam werden, erschwert ihr Strömen nicht und begreift, daß euch Verstandeszwang nur ärmer macht. So weiß der Gelehrte nicht durch seinen Verstand, welches Buch er vom Regal nehmen soll, sondern durch sein Gefühlswissen. (Feurige Welt III, § 535)
Warum nur staunen die Menschen über die vielen Fälle von Kindern, die sich ihrer Vergangenheit erinnern? Gerade in der heutigen Zeit werden häufig solche offenbaren Vermittler zwischen dieser und der feinstofflichen Welt geboren. Sie erinnern sich auch an ihren Aufenthalt zwischen den irdischen Leben, aber die Menschen verstehen es nicht, sie hierüber zu befragen. Das Wichtigste dabei ist nicht, daß sie sich an vergrabenes Gold erinnern, sondern daß sie über wertvolle Wahrnehmungen berichten können. Auf diese Weise findet eine Wiederannäherung der beiden Welten statt, und dieser Umstand geht großen Ereignissen voraus. Aber noch eine lange Zeit hindurch werden viele nicht begreifen, in welchem Ausmaß sich alles um sie verändert. Erinnert euch an das alte Märchen, wie der König einer Hinrichtung unterzogen werden sollte, aber von der Wirklichkeit so fern war, daß er sich auf dem Weg dahin sehr mit einem Stein befaßte, der aus seiner Krone fiel. (Feurige Welt III, § 542)
Es ist wahr, daß meistens kranke und sogenannte anomale Menschen eine Verbindung mit dem Überirdischen haben, und das ist eine große Schmach für die Menschheit. Gerade die gesunden Menschen sollten die Nähe der Feinstofflichen Welt spüren. Aber der Unterschied zwischen kranken und gesunden Menschen ist verwischt. Die Menschen haben ihren Verstand mit einer Kruste bedeckt, die Vorurteile entstehen ließ. Hinter diesem Gehege ist die Feinstoffliche Welt nicht sichtbar. Sogenannte anomale Menschen sind gewöhnlich frei von Vorurteilen und verlieren darum nicht den Kontakt mit der Feinstofflichen Welt. In der Tat, wie oft überblicken Menschen in Krankheitszeiten beides, Vergangenheit und Zukunft; manche haben ihre vergangenen Leben geschaut und vergessene Fähigkeiten wieder entdeckt. Zwischen dem gefühllosen Zustand und wahrer Gesundheit muß eine neue Grenze gezogen werden. Neue Entdeckungen sind von keinem Nutzen. Die Menschen müssen solch eine Erschütterung erfahren, daß sie ohne jedwedes Fieber die Erinnerungen aus der Vergangenheit bewahren und auch das erkennen, was vorbestimmt ist. (Feurige Welt III, § 545)
Bei außergewöhnlichen Gefahren blitzt Helligkeit auf, was bedeutet, daß es möglich ist, die Aufspeicherungen des Bewußtseins durch etwas wachzurütteln. Das gleiche geschieht bei Epilepsie, wenn sich nach den Worten des Betroffenen für ihn die Himmel öffnen. Das heißt, daß Hellsichtigkeit auch inmitten irdischer Bedingungen möglich ist. In der Tat, das ist so plötzlich - zu schnell, um von irdischer Zeit vermerkt zu werden. Und in dieser blitzartigen Zeitlosigkeit liegt offensichtlich eine Eigenschaft der Feinstofflichen Welt. Natürlich, Träume sind auch zeitlos, und doch können sie eine Anzahl von Ereignissen beinhalten. Durch verschiedene Beispiele können wir uns dessen erinnern, was früher jedem bekannt war. (Feurige Welt III, § 546)
Die Menschen sind sich nicht bewußt, daß das Fundament großer Ereignisse im Verschieben der räumlichen Strahlen liegt, in der Annäherung der Welten und in dem erneuerten Bewußtsein, das zu einem neuen Verstehen des Lebens führt. Vieles wurde bereits offenbart. So laßt uns dem Unwiederbringlichen Jahr entgegensehen.
14. Dezember 1935
In allen Lehren des Altertums ist Hingabe an den erwählten Lehrer eine notwendige und grundlegende Eigenschaft des Jüngers. Seien Sie daher gesegnet, wenn diese Eigenschaft Ihrem Geist nicht fremd ist.
Sie erwarten Toleranz aller Gruppen, die Ihrem geliebten Lehrer (ich hoffe, der Lehre des Lichts) folgen, und damit haben Sie natürlich recht. Aber dann sollten Sie weder besorgt noch ungehalten sein, wenn jemand genauso inbrünstig dem Herrscher M. ergeben ist wie Sie es Ihrem erwählten Lehrer gegenüber sind. Im Zusammenhang damit gibt es im III. Band des Buches Feurige Welt § 573 einige Aussprüche, die ich Ihnen gerne zitieren möchte: Die Lehre des Guten muß der Freund des Guten sein - in allen seinen Erscheinungen. Diese Wahrheit erscheint einfach, doch böse Absicht versucht dauernd, sie zu entstellen. Den Lehrer des Guten muß es schmerzen, wenn er sieht, wie die Arbeiter des Guten verwirrt werden und wie sie einander ausschließen. Solch eine Entartung des Guten vollzieht sich, wenn einer eine Last des Guten auf sich nimmt, die für ihn zu schwer erscheint, oder wenn ein anderer eine doppelte Last zu tragen versucht. Und wagt es jemand gar, eine dritte Last auf sich zu nehmen, dann wird er wenig Helfer finden. Millionen Jahre reichten nicht aus, um die Menschheit zu lehren, sich am Guten zu erfreuen, zu wachsen, es als etwas äußerst Nützliches liebzugewinnen Die Lehre muß in allen Trägem des Guten ein Gefühl weiter Sympathie erwecken. Andernfalls wird sie nicht die Lehre des Guten, sondern eine Lehre der Ichsucht sein.
So heiße ich Sie als Streiter willkommen; mögen Sie Ihre Last des Guten freudvoll tragen.
17. Dezember 1935
Alles, was Sie schreiben, ist sehr interessant. Das Leid, das infolge der fürchterlichen Katastrophe, die unseren Planeten bedroht, über die Menschheit kommen wird, wenn sie sich weigert, sich zu besinnen, ist mir wohl bekannt. Seit frühester Kindheit stand ich unter dem Druck der Vorahnung bevorstehender Katastrophen. Wiederholte Traumvisionen von der Zerstörung des Planeten hinterließen eine unauslöschliche Spur in meinem Bewußtsein, Auch werde ich den Tag nicht vergessen, an dem man zu mir, bereits als Erwachsener, von der letzten Prüfzeit für unseren Planeten sprach und ich die Wirkung stickender absoluter Finsternis erlebte. Nach diesem Erlebnis war ich für einige Tage in einem schrecklichen Nervenzustand Es heißt: Diesen Feind des Planeten (absolute Finsternis) können nicht viele ertragen ohne zu erkranken. Jetzt allerdings sind der Schrecken und der Druck überwunden, aber noch verbleibt Traurigkeit bei dem Gedanken an die Möglichkeit solch endgültiger Vernichtung.
Und jetzt über N. K. - warum er nicht über die gegenwärtige Zeit Rußlands spricht. Für einen feinfühligen Geist müßte es verständlich sein, denn N. K. liebt sein Land sehr und ist ihm treu ergeben. Dieses Gefühl ist ihm so heilig, und davon zu jenen zu sprechen, die es nicht verstehen oder ihm feindlich gegenüberstehen, wäre gotteslästerlich. Im Osten ist es üblich, vom Heiligsten nicht zu sprechen, und in dieser Hinsicht gehört N. K. dem Osten an. Sein Herz sieht und weiß, was andere noch nicht verstehen können. Die Evolution schafft ihren unabänderlichen kosmischen Lauf, und eine große geschichtliche Auslese findet derzeit im ganzen Planetenraum statt. Alle, die ihr Land aufrichtig lieben, verstehen, wie besorgt man sich in einer schweren und schmerzlichen Zeit des Übergangs zu neuem Aufbau verhalten muß, nachdem eine gigantische Explosion es bis auf den Grund erschütterte. Unser Land begab sich bereits auf den Weg der Genesung und sucht nach einem neuen ruhmvollen Pfad. Die freudvollste Erscheinung ist, daß die Massen zu einem bewußten Leben erwachten, zum Verstehen allgemeiner Zusammenarbeit, und der Durst nach Wissen unter den jungen Leuten ist groß. Allerdings sind Gegenströme unvermeidlich, aber eine große Bewußtseinsveränderung der Menschen ist offensichtlich. Sollten wir daher unserem Land gegenüber nicht besondere Behutsamkeit walten lassen?
Die Erneuerung Rußlands ist eine Garantie für das Erblühen und den Frieden in der ganzen Welt. Der Untergang Rußlands ist der Untergang der ganzen Welt. Manche beginnen bereits, dies zu erkennen, doch noch vor kurzem dachten die Menschen umgekehrt, nämlich, daß die Vernichtung Rußlands die Rettung der Welt bedeutete, und sie versuchten, es bis aufs äußerste zu vernichten und zu entzweien. Groß war die Furcht vor dem Wachstum Rußlands, und selbst wenn diese Furcht berechtigt wäre, schrieb sie niemand der rechten Ursache zu. So gab es vielerlei Befürchtungen wegen der Machtergreifung Rußlands, aber niemand konnte die Folgen dieser Explosion (zu der viele beigetragen haben), die das Gleichgewicht der Welt herzustellen hatte, voraussehen und ableiten. Groß sind die Folgen dieser Explosion in Rußland! Gereinigt und erneuert wird Rußland auf der neuen Grundlage breiter nationaler Zusammenarbeit und freien kulturellen Aufbaus ein Bollwerk wahren Friedens werden.
28. Dezember 1935
Das Opfer Christi und seine Annahme der Kreuzigung für das Überbringen der Lehre des Lichts hatte für die ganze Menschheit und alle Seinsebenen zweifellos ungeheure Bedeutung. Auch von anderen Großen Lehrern sind für die Rettung der Menschheit Aufopferung und große Errungenschaften erbracht worden. Und es ist schwer zu sagen, wessen Aufopferung größer war - die Aufopferung Sri Krishnas, des Geistigen Lehrers und königlichen Lebenserbauers, oder die Aufopferung Gautama Buddhas, der zur Bestätigung des großen Gesetzes über sechzig Jahre die schwere Last des Lehrens trug.
In der Broschüre Auf östlichen Kreuzwegen heißt es richtig, daß die Auflehnung Luzifers der Welt den Christus brachte. Diese Auflehnung brachte auch andere Große Lehrer, von denen einige vor ihm, andere nach ihm erschienen. Die Liste der selbstlosen Leben der Höchsten Geistwesen, die die finsteren Kräfte bekämpften, ist lang. Nach der Überlieferung des Ostens begann die Auflehnung Luzifers bereits zu Ende der dritten Rasse. Die große Schlacht, die in der vierten Rasse zwischen den Söhnen des Lichts und den Söhnen der Finsternis ausgetragen wurde und von der in allen Überlieferungen gesprochen wird, hebt dieses große Drama unseres Planeten stark hervor. Die Tragödie ist, daß Luzifer durch kosmisches Recht der wahre Herr unserer Erde ist. Sein Geisteskorn birgt potentiell jene Energien, die sich im Kern unseres Planeten sammeln. Deshalb ist es leicht, sich vorzustellen, wie gut vertraut der Herr der Erde mit seinen Bewohnern ist und daß alle ihre Energien sich ihm unterordnen; die großen Söhne des Lichts hingegen kamen von anderen Welten auf unseren Planeten. Und der Größte unter Ihnen übernahm die Verantwortung für diesen Planeten. Er steht ewige Wache, und nach allen Schriften ist Er der Besieger des Drachens.
Die Höchsten Geistwesen, die die Verantwortung für die Evolution übernahmen, inkarnierten nach und nach auf der Erde in verschiedenen großen Gestalten. Bedenken Sie, es heißt, daß alle Himmlischen Kräfte nicht soviel Macht sammeln können, wie in Vereinigung mit den Höchsten Kräften durch die Vollbringung EINER großen Heldentat gesammelt wird. Für die Erde muß alles durch irdische Mittel unter irdischen Bedingungen getan werden. Sicherlich, durch das Opfer Christi kann niemand erlöst werden. Denn niemand kann einen anderen erlösen. Jedoch die Lehre Christi mahnte die Menschheit noch einmal an die drohende Gefahr und wies den Pfad zur geistigen Rettung. Aber die Fallen der finsteren Kräfte und die von ihnen ausgehende Gefahr schwanden nicht, sondern vermehrten sich vor der entscheidenden Schlacht. Daher ist es jetzt mehr denn je wichtig, daß sich alle Kräfte des Lichts vereinigen, um die Horden der Finsteren abzuwehren, die in ihrer Wut und ihrem Wahnsinn den Planeten zu sprengen versuchen. Aber diese Vereinigung erfordert beim gegenwärtigen Bewußtseinszustand der Masse größte Vorsicht, denn oft steigert eine Annäherung den Mißklang nur. So sprechen die Menschen oft das Sprichwort aus Einer allein im Felde ist kein Krieger, aber die wirkliche volle und ernste Bedeutung dieser Worte dringt nicht in die versteinerten Herzen ein.
Ich schlage vor, daß Sie in Ihrem Werk hervorheben, inwieweit die Esoterik in der Lehre Christi nicht verstanden und stillschweigend übergangen wird, sogar in den Evangelien. Sie könnten auch erwähnen, daß der erste Strahl der Neuen Zeit ein neues Verstehen der Lehre Christi bringen wird. So laßt uns den Pfad der Erscheinung Christi annehmen als ein heiliges Zeichen, und mögen die Menschen alle Zeichen des Höchsten Pfades achten.
1936
11. Januar 1936
Ich habe Ihren Brief sehr aufmerksam durchgelesen und muß sagen, daß ich vor allem darüber erfreut war, daß Sie keiner pseudo-okkulten Gesellschaft oder Organisation mehr angehören. Es gibt heute wirklich sehr viele solcher Organisationen, sie wachsen wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden! Und ich weiß, wie sehr sie alles vermengen! Manche sind ohne Bedeutung, aber es gibt andere unter ihnen, die äußerst dunkel und gefährlich sind. Zu Recht waren Sie beunruhigt, als Sie feststellen mußten, daß der von Ihnen beschriebene Orden anstatt zur Bekämpfung durch Liebe zur Rache neigt. In den Lehren des Lichts kann es keine Rache geben. Wahrlich, der erste Grundsatz jeder Lehre des Lichts ist, jedwedes Rachegefühl auszumerzen. Wenn die Lehren von der Widersetzung gegen das Böse sprechen, so darf man darunter nicht Rache verstehen. Widersetzung gegen das Böse ist die Voraussetzung zur Verteidigung des Allgemeinwohls, der Rache hingegen liegt ein persönliches Motiv zugrunde, und Sie wissen, daß Selbstsucht die Wurzel allen Übels ist. Wer der Rache fähig ist, kann niemals ein Jünger werden. Wer sein Denken und seine Gefühle nicht beherrschen kann, der kann nicht erwarten, auf dem Pfade des Lichts schnell voranzukommen.
Sie fragen: Warum kam der Lehrer nicht rechtzeitig zu mir? Warum führte er mich nicht voran mit strenger Hand? Aber die Lehrer kommen nicht zu einem. Wir selbst müssen nach ihnen verlangen. Und selbst wenn der Lehrer Sie rechtzeitig erreicht hätte, wären Sie sicher, daß Sie Seine strenge Hand angenommen hätten? Wäre sie Ihnen nicht unerträglich schwer erschienen, und hätten Sie sie nicht womöglich mit einer großen Lästerung zurückgewiesen? Der Pfad der Jüngerschaft ist nicht leicht. Er hat nichts gemein mit den Schilderungen des Lebens von Magiern und Eingeweihten in okkulten Romanen.
Weiter fragen Sie: Warum war solch ein Experiment notwendig? Nur um Enttäuschungen zu erleben, gegenüber Menschen und Organisationen mein Mißtrauen zu erwecken? Sie müssen jedoch verstehen, daß uns nie ein Experiment aufgezwungen wird, wir selbst schaffen es und nehmen es an; denn Karma stellt uns in jene Verhältnisse, in denen wir eine neue Lektion lernen oder die frühere wiederholen müssen, sofern wir sie noch nicht gelernt haben. Vielleicht mußten Sie unterscheiden lernen und sich nochmals von den Fehlern der pseudo-okkulten Vereine überzeugen, um Ihre Vorliebe für Rituale und damit zusammenhängende Gestalten abzulegen. Nicht viele sind davon überzeugt, daß man zu den höheren Quellen durch Rituale und Heruntersagen von sinnlosen Mantrams, die längst ihre Bedeutung verloren haben, keinen Zutritt erhält, denn ihr Wert liegt im Rhythmus, geboren in einem flammenden Herzen. Äußerliches, ohne innere Bestrebung kann nicht von wirklichem Wert sein. Rituale können, wenn sie schön gestaltet werden, dazu dienen, eine bestimmte erhabene Stimmung zu schaffen, jedoch können sie nicht als unabhängige ausreichende Bedingung für geistigen Aufstieg betrachtet werden.
Sie schreiben: Wo ist die Gewähr, daß der andere unbekannte Orden mich nicht wieder anziehen und zwingen wird, die dümmsten Handlungen zu vollführen, gerechtfertigt durch höhere geheimnisvolle Ziele? Woran kann man eine reine Bewegung erkennen? Gerade eine reine Bewegung wird von Ihnen nicht verlangen, unüberlegte Handlungen zu vollführen und behaupten, daß sie durch höhere, geheimnisvolle Ziele gerechtfertigt wären. Jeder Lehrer des Lichts weist auf die Vernunft hin und lehnt jedwede Gewalt ab. Er empfiehlt allein Reinheit in Gedanken, Motiven, Worten und Taten. Unzulässig ist jedwede Maske. Die Masken überlassen wir den Agenten der Finsternis, die etwas verbergen, und Sie haben recht, sich vor ihnen zu hüten. Zur Zeit sind die Finsteren zahlreich vertreten. In Anbetracht der für sie kritischen heranrückenden Fristen sind sie auf beiden Ebenen äußerst aktiv, um Helfershelfer in ihre Reihen zu bekommen. Doch unglaublich hart ist das Karma jener, die sich von ihnen anlocken lassen.
Ich bezweifle, daß Fasten in Ihnen eine magnetische Kraft entwickeln kann. Gewiß, Enthaltsamkeit ist in allem wesentlich, aber Hungern kann nicht stärken. Von allen Lehren des Lichts wird große Ausgeglichenheit geboten. Sobald Sie diese Macht in sich erkennen, vermehren Sie sie durch Beharrlichkeit im Streben für das aufgezeigte wohltätige Ziel.
Alles, was Sie schreiben, habe ich erwogen, und mein Rat für Sie ist, befassen Sie sich mit den BÜCHERN DER LEBENDIGEN ETHIK - vorerst mit den beiden Bänden Blätter des Gartens MORYA sowie mit dem Buch Agni Yoga. Wenn Ihr Geist darauf anspricht, schreiben Sie mir, nachdem Sie sie gelesen haben, und teilen Sie mir Ihren Eindruck mit sowie auch die für Sie eventuellen Unklarheiten; ich werde sie Ihnen gerne beantworten. Lassen Sie mich alle für Sie unbekannten Ausdrücke wissen. In östlichen Sprachen gibt es Ausdrücke, die nur schwer in unsere rauhen europäischen Sprachen zu übersetzen sind.
Zum Abschluß möchte ich Ihnen sagen, daß alles offenbar und erreichbar ist. Es liegt allein an uns, einzutreten und zu empfangen. Die grundsätzlichen Bedingungen zur Erreichung sind Ehrlichkeit, Mut, Furchtlosigkeit, unbesiegbares Streben, äußerste Geduld und Dankbarkeit für jede Krume. Verrat allerdings, selbst in Gedanken, ist unzulässig. Aber gibt es Aufrichtigkeit und ein flammendes Herz, dann wird alles leicht und freudvoll. Nehmen Sie also Ihren erwählten Lehrer mit dem ganzen Wesen in Ihr Herz auf, und bald werden sich Errungenschaften einstellen.
* * *
17. Januar 1936
Ich stimme Ihnen völlig zu, daß für manche Menschen der Begriff kosmisches Bewußtsein so erschreckend ist wie Schwefel. Wie kann man an kosmisches Bewußtsein denken, wenn man die Bedeutung des menschlichen Bewußtseins nicht voll begreifen kann? Auch viele kluge Menschen erkennen nicht, was kosmisches Bewußtsein wirklich ist, und so meinen sie, sich abzuschirmen, indem sie es übergehen, um sich hauptsächlich selbst vor Gefahr zu schützen. Darüber hinaus bringen sie dieses kosmische Bewußtsein wahrscheinlich mit einer besonderen Art von Internationalismus in Zusammenhang. Freilich, es ist schwer zu erkennen, wie sich bestimmte Dinge in unwissenden Gemütern auswirken.
Es wird viel davon gesprochen, wie notwendig die Entfaltung nationalen Bewußtseins ist, und dies mit Recht, denn sein eigenes Land zu lieben, ist ein heiliges Gefühl. Genaugenommen ist Nationalbewußtsein der Ausdruck des Volkscharakters, und es ist die Charaktereigenheit, die in jeder Erscheinung das wichtigste ist. Menschen und Länder sollten die Grundlage ihres Charakters und ihrer Individualität bewahren, indem sie sie entfalten und anreichern mit allen Blumen, die auf ihren Wiesen wachsen, sowie mit allen Möglichkeiten, die ihnen offenstehen. Genaugenommen ist es Aufgabe des Volksgenius, sich anzupassen und dem Prisma seines Bewußtseins zu ermöglichen, die Errungenschaften aller Völker und Zeitalter zu durchschreiten und sich seine eigene unwiederholbare Synthese dieser Anhäufungen schöpferischer Erscheinungen zu vergegenwärtigen. Aber einige wenige verstehen Volksbewußtsein als etwas Getrenntes und deshalb Beschränktes; jede Absonderung hingegen ist unnatürlich und schädlich, da sie dem Gesetz der Einheit des Seins widerspricht. Und da die Gesetze in allem einheitlich sind, endet jede Absonderung und Beschränkung in Erstarrung oder führt gar zum Tod. Das Gesetz des Seins weist auf ständige Erweiterung und unbegrenzte Entfaltung hin. Nur in dieser Entfaltung, in dieser perpetuellen Erfassung aller Möglichkeiten gibt es ewiges Leben. Durchkreuzen Sie diese Erkenntnis in jemandem, und das Leben solch eines Menschen wird nur dem vergänglichen Bewußtsein einer einzigen Persönlichkeit anhaften.
Ewiges Leben wird gerade durch kosmisches Bewußtsein gewonnen, oder die Erkenntnis des eigenen kosmischen Ursprungs.
In unserem Zeitalter hat man bereits erkannt, daß die Menschheit, wenn sie erfolgreich evolvieren will, eine bestimmte internationale Zusammenarbeit anstreben muß, obwohl sich diese Zusammenarbeit im gegenwärtigen Stadium weit mächtiger in mechanischen und materiellen Errungenschaften offenbart als in geistiger Hinsicht. Die Wissenschaft jedoch schreitet mit solch riesigen Schritten voran, daß die nächste Stufe bald erkannt werden wird, nämlich jene der Zusammenarbeit mit dem Kosmos. Dann wird kosmisches Bewußtsein selbst die offenkundig Unwissenden nicht mehr schrecken und zu einem normalen Faktor werden; und kein Mensch, der seinen Platz im Kosmos erkennt, wird in seinem eigenen Käfig bleiben wollen, Erst dann wird geistige Einheit in das Wesen kommen.
Alles, was Sie über gewisse Personen schreiben, die die Lehre der LEBENDIGEN ETHIK verlassen haben, ist nicht ungewöhnlich. In der Tat, wäre dem nicht so, befände sich die Welt nicht in einer ausweglosen Lage und keine kosmischen Kataklysmen bedrohten uns. Es schmerzt einen, solche Feststellungen zu hören, wie Gedanken an das Allgemeinwohl sind nur leere Worte. Gewiß, für ein erloschenes Herz und einen verknöcherten Verstand sind Gedanken an das Allgemeinwohl leere Worte. Aber ein erleuchtetes Bewußtsein versteht seine völlige Abhängigkeit vom Allgemeinwohl. Das Allgemeinwohl war und ist die Grundlage jedes Vermächtnisses. Die LEHRE CHRISTI ist genaugenommen die Lehre des Allgemeinwohls, und jene, die das nicht begreifen und diesen Grundsatz leugnen, leugnen den Verkünder selbst. Es ist besser, sich mit solchen Bewußtseinen in keine Diskussion einzulassen. Ja, nur die Anerkennung und Aneignung des Gesetzes der Reinkarnation könnten die Menschheit zu richtigem Verstehen des Allgemeinwohls führen. Es ist höchst erstaunlich, wie jene, die den Begriff Allgemeinwohl bespötteln, nichtsdestoweniger die Vorteile sämtlicher für das Allgemeinwohl erdenklicher Annehmlichkeiten nutzen, so z. B. die ausgezeichneten Beförderungseinrichtungen u. dgl. m.
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Und nun zu Ihrer Frage: § 279 des Buches Feurige Welt II: Moru ist eine Pflanze, die in unserer Gegend wächst. Sie ist eine Buschpflanze und ihr Aroma erinnert sehr an Eisenkraut. Ich werde Ihnen ein Zweiglein senden, aber nicht jetzt im Winter. Versehentlich verwendete ich beim Schreiben des Namens dieser Pflanze einen Großbuchstaben und dies könnte wirklich viele Leser verwirren.
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Gewiß, es wird nie und nirgendwo vorgeschlagen, daß man zusammengepfercht in Gemeinschaftshäusern leben sollte. Dies muß im weitesten Sinn verstanden werden. Denn nicht in allen Arbeitsgemeinschaften leben die Menschen beisammen. Sie sammeln sich für gemeinsame Arbeit, aber ihr persönliches Leben und ihr weiterer Tagesablauf vollzieht sich getrennt voneinander. Die Idee gemeinsamer Arbeit bedeutet nicht unbedingt physisches Beisammensein. Genaugenommen, es besteht keine Notwendigkeit, physisch an einander zu stoßen. Jedes Zeitalter bestimmt seine eigenen Forderungen und Bedingungen, und es ist ganz unmöglich, zu den alten Formen zurückzukehren. So untersagte auch der Herrscher Buddha in seinen Gemeinschaften ein physisches Zusammendrängen und war darum besorgt, daß jedes Mitglied seine eigene Zelle hatte. In seinen Gemeinschaften gab es auch keine gemeinsame Essenseinnahme. Alle Bhikshus aßen getrennt. Sie versammelten sich nur zu gemeinsamer Arbeit und geistigen Gesprächen. In der Tat, Gemeinschaften sind nur möglich, wenn die Auren der Mitglieder völlig harmonisieren, aber dies wird sehr selten erreicht. Wenn Sie daher eine Gemeinschaft errichten wollen, so tun Sie es so einfach wie möglich, ohne sich durch Verpflichtung zu binden; leisten Sie vor allem intensive Arbeit, wappnen Sie sich weiter mit unendlicher Geduld und Duldsamkeit. Danach könnte in vielen Fällen das Gemeinschaftsprinzip Anwendung finden, ohne darauf zu bestehen, zusammen zu leben. Es wäre viel leichter, das gemeinsame Wohnen für kurze Zeit, für bestimmte Wochen in den Sommermonaten zu praktizieren.
Sie möchten gerne Ihre ganze Lebensweise, der der Weißen Bruderschaft im Bollwerk anpassen, aber das ist ganz unmöglich, denn ihr Leben ist so verschieden von unseren Bedingungen. Die Bruderschaft arbeitet in Gruppen, und die auftauchenden Probleme vereinen harmonisch den Rat für neue Kombinationen. Die Arbeit ist in drei Abteilungen unterteilt: erstens, Erforschen von Mitteln, um die Bedingungen der irdischen Ebene zu verbessern; zweitens, nach Wegen zu forschen, um den Menschen die erzielten Ergebnisse zu übermitteln; drittens, Mittel zu erforschen, mit den fernen Welten Verbindung aufzunehmen. Das erste Vorhaben erfordert Fleiß und Ausdauer, das dritte erfordert Wachsamkeit und Furchtlosigkeit, aber das zweite erfordert eine derartige Selbstaufopferung, daß der schwierigste Flug dagegen wie Erholung erscheint.
Aber jetzt ist die Zeit des ernsten und entscheidenden Harmagedons, und daher sind alle Erforschungen und wissenschaftlichen Aufgaben vorübergehend eingestellt worden; alle Kräfte des Lichts sind darauf gerichtet, auf beiden Ebenen die unaufhörlichen Angriffe und die schrecklichen Ränke der schwarzen Bruderschaft abzuweisen. So kennt man im Wachturm weder Schlaf noch Ruhe. Wer von den Erdbewohnern könnte sich diesen Zustand äußerster Spannung vorstellen? Außerdem verbringen viele Brüder ihre meiste Zeit in der Feinstofflichen Welt, denn genaugenommen errichten sie hier einen Siegesteraphim. Und so erschallt jetzt in der Feinstofflichen Welt der Ruf und der Siegesgesang der Krieger der Schambhala. Seit Tausenden von Jahren bereitet sich das Bollwerk des Lichts für diese Schlacht mit den Kräften der Finsternis vor. Das vorausgesagte Harmagedon ist fürchterlich; alle unterirdischen Ungeheuer nehmen daran teil, und die Kräfte aller Ebenen sind darin einbezogen. Weist denn der sich nun vollziehende Wahnsinn nicht auf die nie dagewesene Zeit hin! Wer denkt über die unseren Planeten bedrohende Gefahr nach? Wissen viele, daß die Hauptsorge des Bollwerks des Lichts darin besteht, unseren Planeten vor vorzeitiger Explosion zu retten? In der Tat, das unterirdische Feuer, das auszubrechen droht, gefährdet unseren Planeten. An vielen Meeresbetten ist die Erdkruste sehr ausgewaschen, aber wer denkt an diese bedrohlichen Zeichen?
Kein Erdbewohner könnte die intensive Arbeit aushalten, die derzeit im Bollwerk des Lichts geleistet wird. Die Menschheit ist darin so verbrecherisch, daß sie in ihrem Wahnsinn Lästerung gegen ihre Retter begeht. Sie rufen Christus, während sie jeden Augenblick seine Gebote verraten und die Hierarchie des Lichts, der Er angehört, schmähen. Aber die Herabsetzung selbst des geringsten Mitgliedes dieser HIERARCHISCHEN KETTE kann in Christi Augen keine Rechtfertigung finden. Viele werden zu mir an jenem Tage sprechen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, in deinem Namen Teufel ausgetrieben und in deinem Namen viele Wunderwerke getan? Aber dann werde Ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt, weichet von mir, ihr Übeltäter (Matth. 7:22, 23). Kann daher jemand auf Glückseligkeit und Rechtfertigung hoffen, der sagt: Allgemeinwohl ist nur ein leeres Wort? Solch ein Mensch wird leer bleiben, denn wahrlich, Leere ist in seinem Herzen und seinem Kopfe. Christus und das Allgemeinwohl sind gleichbedeutend.
In Zusammenhang mit der Idee der Gemeinschaftsarbeit möchte ich Ihnen gern den § 35 aus dem Band der Feurigen Welt zitieren: Soviel wird über Zusammenarbeit gesprochen, aber so wenig begriffen! Dies ist einer der am meisten mißverstandenen Begriffe, weil in einer menschlichen Gemeinschaft die Idee vereinter Arbeit so entstellt wird. Das Leben in der Gemeinschaft von Mitarbeitern kennt keinen Zwang der Gefühle, der Verpflichtungen, kein Aufdrängen, sondern Bestätigung vereinter Arbeit im Namen des Guten. Würde die menschliche Gesellschaft das Gesetz vereinter Arbeit als Lebensgesetz annehmen, wie sehr könnte das menschliche Bewußtsein geläutert werden! Denn der Rhythmus einer gemeinsamen Aufgabe kann verschiedene Fachleute und Individuen, die sich in ihren Eigenschaften unterscheiden, vereinen. Das Gesetz ist einfach, aber welche Entstellung umgibt es! Die Bekundung der geistigen Verwandtschaft des Menschen ist durch viele Gründe bedingt, sowohl geistig als auch karmisch, aber unter dem Arbeitsstrahl vermag sich eine Gemeinschaft mittels des Gesetzes der Zusammenarbeit zu organisieren. Daher ist es notwendig, die Mitarbeiter durch Arbeit heranzubilden und durch die Bestätigung, daß jeder Mitarbeiter ein Teil des Ganzen ist. Jedoch falsches Denken über das Persönliche sollte vermieden werden. Solche Interpretation wird nicht dazu beitragen, die Gemeinschaft zu einem einzigen Kanal zu festigen. So viele bedauerliche Geschehnisse könnten durch Bewußtseinserweiterung und das feine Verständnis dafür, daß es unzulässig ist, das Herz eines anderen Wesens zu mißbrauchen, vermieden werden. So sollten die Mitarbeiter auf dem Wege zur Feurigen Welt verstehen, daß man nur durch das Gesetz gemeinsamer Arbeit voranschreiten kann - es gibt keine andere Maßnahme! Feines wird nur durch Feines erreicht; und die feinen Fäden des Herzens erklingen nur in der Spannung von vielen Tausenden von Jahren. Darum mögen die Mitarbeiter vor allem diesen einzigen Pfad erkennen. Genaugenommen gestattet das Gesetz vereinter Arbeit keinen Eingriff in das Herz des Nächsten.
§ 36 desselben Buches: In der Gemeinschaft sollte man an die Heiligkeit der Gefühle denken. Man sollte vor allem daran denken, daß es unzulässig ist, in einem Mitarbeiter das feine Gefühl erzwingen zu wollen. Man sollte durch äußere Forderungen im Herzen keine feinen Schwingungen entfalten. Nur ein inneres, erworbenes Handeln erzeugt eine entsprechende Schwingung. Selten ist dieses geistige Leben inmitten erstickender Schwingungen zu finden. Aber diese Erscheinung - wenn Geist mit Geist in Harmonie erklingt - ist wunderbar! Vor allem bei Entwicklung des Gemeinschaftsbewußtseins sollte man Verständnis für Zusammenarbeit aufbringen. In diesem Verstehen kann die Gemeinschaft erstarken und der Wurm der Selbstbemitleidung wird schwinden. So geben Wir dem Schüler den Rat, die Freude an der Arbeit zu bestätigen, ohne in das Herz des Nächsten einzudringen. Seit langem heißt es: Liebe läßt sich nicht erzwingen! Das ist auch eine kosmische Formel. Aber man kann den Pfad der Zusammenarbeit sehr läutern. So mögen die Schüler an diese Bekundung der Zusammenarbeit als wichtigem Schritt im täglichen Leben der Gemeinschaft denken!
Doch wie oft lassen die Mitarbeiter das Gefühl der Eifersucht aufkommen, das so viele schöne Unternehmen zunichte macht.
18. Januar 1936
Vielen Dank für Ihren lieben Brief mit einem Bild von Ihnen. Ich bin allmählich dabei, eine reguläre Bildergalerie von Freunden zu sammeln. Ich sehe sie mir gerne an und beobachte die Veränderung des Gesichtsausdruckes. Haben Sie bemerkt, daß die Bilder lebender Menschen ihren Ausdruck verändern? Weiter freute ich mich, über ihre Aktivität zu hören. Säen Sie die nützliche Saat so weit Sie können, aber beachten Sie immer den Bewußtseinszustand. Kleiden Sie die großen Wahrheiten in das annehmbare Gewand. Das Verbergen des Lichts, um nicht die Schwachsinnigen zu blenden, zeugt von großem Mitleid. Wir sollten uns immer und überall vom Herzen leiten lassen. Es heißt, daß nur ein unbedeutendes Bewußtsein seinen eingebildeten Glanz stolz zu entfalten sucht, ein großes Bewußtsein jedoch scheut sich nicht, sich zu verbergen, wenn sichtbar wird, daß viele Begriffe noch nicht aufgenommen werden können.
Gewiß, Sie haben recht, die Johannes-Offenbarung muß sehr vorsichtig gedeutet werden. In der Tat, jede Schrift, jede Legende aus dem Altertum hat sieben Schlüssel oder Deutungen. Was die Offenbarung anbelangt, sind viele Gelehrte jetzt zu dem Schluß gekommen, daß sie eine andere Version des Buches Enoch sowie der Drachenlegende des heidnischen Altertums ist. Die Offenbarung muß daher als viel älter, als man bisher angenommen hat, angesehen werden. Das Kapitel XII hat einige Bedeutungen, und ein Großteil des astronomischen und numerischen Schlüssels zu diesem Welt-Mythos ist bereits gefunden worden. Der Heiligen Lehre gemäß bezieht sich der hier erwähnte Krieg im Himmel auf bestimmte Ereignisse dieser Art auf unterschiedlichen und verschiedenen Seinsebenen. Das erste ist eine rein astronomische und kosmische Tatsache der Kosmogonie
Wenn der siderische Prototyp (des Krieges) sich tatsächlich auf eine prämanwantarische Periode bezieht und gänzlich auf Wissen beruht
des ganzen Programms des Fortschritts der Kosmogonie
, das Wissen, das im Besitz des Großen Lehrers ist, so hat der zweite Aspekt des Krieges im Himmel seine Widerspiegelung auf Erden, und der Ort des Geschehens war nicht der interplanetare Raum, sondern der Himalaja.
Es ist der Bericht über das schreckliche Ringen zwischen den Söhnen Gottes (den Söhnen des Lichts) und den Söhnen des Schattens der vierten und fünften Rasse. Es liegt an den beiden Ereignissen, die durch Legenden zusammengelegt wurden
, daß jede folgende
Überlieferung auf dieses Thema aufgebaut wurde. Aber ohne Rücksicht darauf, welches der astronomische Sinn dieser allgemein angenommenen Legende vom Kampf im Himmel ist, gründet ihre menschliche Phase auf wirkliche historische Ereignisse, die nur aus dem Grund in ein theologisches Dogma (Der Fall der Engel) entstellt und entwürdigt wurden, um sie mit den kirchlichen Zielen in Einklang zu bringen.
In der Geheimlehre befinden sich weitere Erklärungen bestimmter Kapitel und Verse der Offenbarung. Ich machte hier Auszüge bringen, die Sie interessieren dürften:
In der Einleitung zu Erzbischof Laurences Übersetzung aus einer äthiopischen Handschrift in der Bodleianischen Bibliothek bemerkt der Herausgeber, der Verfasser der Entwicklung des Christentums: Bei der Revision des Buches Enoch prägte sich uns die Verwandtschaft mit den neutestamentarischen Schriften noch tiefer ein. So ist die Parabel von dem Schaf, das von dem guten Hirten von Mietlingswächtern und grimmigen Wölfen befreit wurde, von dem vierten Evangelisten offenbar entlehnt aus Enoch LXXXIX, wo der Verfasser darstellt, wie die Schäfer das Schaf vor der Ankunft ihres Herrn töten und erschlagen und so die wahre Bedeutung jener bisher geheimnisvollen Stelle in der Johanninischen Parabel enthüllt - Alle jene, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und Mörder - eine Sprache, in der wir jetzt eine offenbare Bezugnahme auf die allegorischen Hirten des Enoch entdeckten (Das Buch des Propheten Enoch, Seite XLVIII, 1883 herausgebracht).
Die Zeit ist zu weit fortgeschritten für die Behauptung, daß Enoch aus dem Neuen Testament entlehnt hat, anstatt umgekehrt. Judas (14, 15) führt wörtlich aus Enoch eine lange Stelle über die Ankunft des Herrn mit seinen 10.000 Heiligen an und anerkennt die Quelle, indem er den Propheten ausdrücklich nennt.
Den Parallelismus zwischen Prophet und Apostel
vollendend, haben wir es über den Streit erhoben, daß in den Augen des Verfassers einer als göttliche Offenbarung angenommenen Epistel das Buch Enoch die inspirierte Darstellung eines vorsintflutlichen Patriarchen
war.
Die gehäufte Übereinstimmung von Sprache und Ideen bei Enoch und den Verfassern der neutestamentarischen Schriften
zeigt klar daß das Werk des semitischen Milton die unerschöpfliche Quelle war, aus der Evangelisten und Apostel, oder die Männer, die in deren Namen schrieben, ihre Vorstellungen von Auferstehung, Gericht, Unsterblichkeit, Untergang und dem allgemeinen Reich der Gerechtigkeit unter der ewigen Herrschaft des Menschensohnes geborgt haben. Dieses evangelische Plagiat gipfelt in der Offenbarung Johannis, der die Visionen des Enoch dem Christentum anpaßt, mit Abänderungen, in denen wir die erhabene Einfalt des großen Meisters apokalyptischer Voraussagung vermissen, der im Namen des vorsintflutlichen Patriarchen prophezeite (Einleitung XXXIV - XXXV.)
Vorsintflutlich fürwahr; aber wenn die Wortfügung des Textes kaum ein paar Jahrhunderte oder auch Jahrtausende vor die historische Zeitrechnung zurückreicht, dann ist es nicht länger die ursprüngliche Voraussage der zukünftigen Ereignisse, sondern eine Kopie irgendeiner Schrift einer vorgeschichtlichen Religion.
Im Kritazeitalter teilt Vishnu in der Form des Kapila und anderer (inspirierter Lehrer)
wahre Weisheit mit (wie es Enoch tat). Im Tetrazeitalter wehrt er den Bösen in der Gestalt eines Weltherrschers (Chakravartin, der ewige König des Enoch) und beschützt die drei Welten (oder Rassen). Im Dvaparazeitalter teilt er in der Person des Vedavyasa den einen Veda in vier, und zerlegt ihn in Hunderte (Schata) von Zweigen. (Vishnu-Purana)
Im Buche Enoch, Kapitel XXVI, 3, sagt URIEL: Jene, die Gnade gefunden haben, sollen für immer Gott preisen, den ewigen König, der über sie herrschen wird.
Fürwahr so; der Veda der frühesten Arier verbreitete sich, bevor er niedergeschrieben wurde, bis zu jener Nation der Atlanto-Lemurier und säte die ersten Samen aller jetzt existierenden alten Religionen. Die Sprößlinge des niemals sterbenden Baumes der Weisheit haben ihre verwelkten Blätter selbst über das Juden-Christentum verstreut. Und am Ende des Kali, des gegenwärtigen Zeitalters, wird Vishnu oder der ewige König als Kalki Avatar wieder erscheinen und die Gerechtigkeit auf Erden wieder herstellen. Die Gemüter derer, die zu jener Zeit leben, werden erweckt und so klar wie Kristall werden.
Die Menschen, die durch Tugend in jener besonderen Zeit so verwandelt sind (der Sechsten Rasse), werden gewissermaßen die Samen sein von menschlichen Wesen, und sie werden eine neue Rasse hervorbringen, die den Gesetzen des Kritazeitalters der Reinheit folgen wird, d. h. sie wird die Siebente Rasse sein, die Rasse der Buddhas, die Söhne Gottes, geboren von unbefleckten Eltern.
* * *
Aber was ist in Wirklichkeit das Buch Enoch, auf das sich der Verfasser der Offenbarung wie auch der Heilige Johannes, der Verfasser der vierten Evangelien, so ausführlich in ihren Schriften beziehen? Es ist einfach ein Buch der Einweihung, das in allegorischem und vorsichtigem Wortgefüge den Umriß bestimmter archaischer Mysterien darlegt, die im inneren der Tempel stattfanden. Die sogenannten Visionen des Enoch beziehen sich auf seine (Enochs) Erfahrungen bei der Einweihung und darauf, was er in den Mysterien erfuhr.
In allen alten Legenden bezieht sich die Beschreibung der Schöpfung unserer Erde natürlich nur auf die vierte Runde, nach der Pralaya oder Verdunkelung, die nach der dritten Runde begann. Von den ersten zwei Rassen dieser Runde haben wir wenig Kenntnis, da bis jetzt das Wissen der Großen Lehrer nicht enthüllt wurde, weil es für unser Bewußtsein zu schwer wäre, jenen Zustand zu begreifen, der kein gegenwärtiges Äquivalent auf unserer Erde hat. Aber in der vierten Runde trat der Mensch vor den Tieren in Erscheinung.
Das Gebet Christi, das man immer noch unbeachtet läßt, war das große Herzensgebet für das Wohl der ganzen Menschheit. Jeder Große Geist lenkt die Evolution streng im Einklang mit den Gesetzen des Kosmischen Magneten beziehungsweise mit dem Gesetz der Evolution. Und der Wille solch eines Geistes ist deshalb so machtvoll, weil er mit dem Willen des Kosmos identisch ist.
Der Fall Luzifers als Folge seiner Auflehnung gegen das Evolutionsgesetz oder den Willen des Kosmos kam wirklich über uns. Lesen Sie erneut die Legende über Luzifer in der Broschüre Auf östlichen Kreuzwegen, sie ist wirklich war.
So schafften jene zu der Zeit, als die Großen Brüder Luzifers mit ihm auf unsere Erde kamen, ewige Bewegung; zu der Zeit, in der sie sagen: Warum eine Erde, wenn alle Welten bestimmt sind, und so schafften sie den rechten Pfad für die Menschheit, so daß weite Zusammenarbeit mit den fernen Welten einen rechten Austausch ermöglichen wird. Luzifer zog es vor, sich von seinen Nachbarn abzusondern. Aber in der Einheit des Seins, in dem Gesetz gegenseitigen Austausches, endet jedwede Absonderung nur in Auflösung oder Tod. Luzifer jedoch konnte den Lebensstrom nur hemmen, aber nicht unterbrechen. Genau gesagt, brachte seine Auflehnung und die Ausführung seines Planes der Selbstgenügsamkeit irdischer Materie ein Korrektiv des Körpers der Weißen Bruderschaft mit sich, eine wegen ihrer obligatorischen Kampfbereitschaft für andere Planeten unbekannte Organisation. Es heißt: Der verzweifelte Kampf verwandelte den Lichtträger, und die rubinrote Aura wurde mit blutrotem Schein erfüllt. Seine Nachfolger griffen fürwahr nach schmachvollen Mitteln, die nur die Fristen verzögern, das Schicksal jedoch nicht abwenden. Daher hätten die Rüstung und die Schwerter der Bruderschaft viel früher in die Teile der Laboratoriumsapparate freudvoll geschmiedet und die Leiter des Lichts - die Verbindung zwischen Himmel und Erde - enger besetzt werden können. Wie lebhaft in Erinnerung ist der erlittene schmachvolle Tod des letzten Großen Lehrers für etwas, was der Menschheit, wie es scheint, längst bekannt gewesen ist!
Sie fragen, wie diese Psychologie der Absonderung entstand, doch in jedem großen feudalen Herrn können Sie ein gleiches Beispiel sehen.
Luzifer ist der Fürst der Erde im wahrsten Sinne des Wortes. Sein Geist besitzt potentiell die gleichen Energien, die der Erde eigen sind.
Unter normalen Bedingungen müßte der Herr der Erde die Materie erhoben haben, indem er ihre Teilchen mit der Idee der Einheit erfüllte. Der Geist des Herrn des Planeten durchschreitet die menschliche Form als der erste Lehrer der Beherrschung der Materie, und deshalb wird er zum Experten in den Eigenschaften dieser Materie. Mit würdigem Verhalten wäre er ein schätzenswerter Freund aller neuen Formationen; es gäbe keine antagonistischen Tätigkeiten, sondern nur ein Suchen nach gegenseitigen segensreichen Taten. Der Herr der Erde jedoch denkt nicht so; er kümmert sich nicht um die geistige Freundschaft. Sie können sich wohl vorstellen, daß der Herr der Erde alle irdischen Labyrinthe kennt! Und eine übermäßige Erleuchtung durchkreuzt seine Pläne! Seine Diener sind nicht abgeneigt, für sie Nützliches zu erfahren; sie halten ihre eigenen Versammlungen, wo geraten wird, die neuen Entdeckungen zu nutzen, um dem Fortschritt der Geistigkeit zu schaden. Sein Unheil jedoch besteht darin, daß die geistigen Bewegungen sehr rege sind; und das Reservoir der Quelle der Weißen Bruderschaft ist groß.
Nun werden Sie erkennen, wie ernst und bedrohlich das Toben des Harmagedons ist - der Kampf der Kräfte des Lichts gegen die Horden der Finsternis!
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Ganz richtig verstehen Sie Besessenheit. Fürwahr, wo es Kampf gibt, gibt es keine wirkliche Besessenheit. Eine besessene Person kämpft nicht mehr und erkennt auch nicht, daß sie besessen ist. Das reine Herz braucht Besessenheit nicht zu fürchten. Aufrichtigkeit läßt keine Besessenheit zu.